Nach den blutigen Protesten gegen die nicaraguanische Regierung hat sich Präsident Daniel Ortega gesprächsbereit gezeigt. «Wir werden den Prozess für einen Dialog des Friedens unterstützen», sagte der Staatschef am Montag vor zahlreichen Regierungsanhängern in der Hauptstadt Managua.
Nicaraguas Präsident Daniel Ortega (links) mit seinem Amtskollegen aus Venezuela, Nicolas Maduro.
Nicaraguas Präsident Daniel Ortega (links) mit seinem Amtskollegen aus Venezuela, Nicolas Maduro. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Daniel Ortega zeigt sich nach den blutigen Protesten in Nicaragua gesprächsbereit.
  • Der Präsident des südamerikanischen Landes droht aber gleichzeitig den Teilnehmern der jüngsten Demonstrationen.
  • «Jene, die Hass säen, haben eine tiefe Wunde im Herzen des Vaterlandes gerissen», sagte Ortega.

Gleichzeitig drohte er den Teilnehmern an den jüngsten Demonstrationen mit Strafverfolgung. «Jene, die Hass säen, haben eine tiefe Wunde im Herzen des Vaterlandes gerissen», sagte Ortega. Seine Anhänger skandierten bei der Grosskundgebung: «Nicht einen Schritt zurück.»

Die jüngsten Proteste hatten sich an der geplanten Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge entzündet. Demonstranten, Regierungsanhänger und die Polizei lieferten sich zum Teil blutige Auseinandersetzungen. Zudem wurden zahlreiche Geschäfte zerstört und geplündert. Nach Angaben von Menschenrechtlern kamen bei den Krawallen über 60 Menschen ums Leben, die Regierung hingegen sprach von etwa zehn Toten.

Angesichts des heftigen Gegenwinds kassierte Präsident Ortega die umstrittene Reform wieder. Allerdings kam es danach zu weiteren Protesten. Die Demonstranten forderten ein Ende der Repression, eine freie Presse und den Rücktritt des autoritären Staatschefs. Jetzt soll die katholische Kirche zwischen Regierung und Opposition vermitteln.

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