Neuseeland streitet über Keramik-Dildo-Workshop
Ein geplanter Workshop für die Herstellung von Dildos aus Keramik hat in Neuseeland eine erbitterte Kontroverse ausgelöst.

Das Wichtigste in Kürze
- In Neuseeland streitet man aktuell über Keramik-Penisse.
- Ein Töpferverein wollte einen Workshop durchführen.
- Der Aufschrei war so gross, dass die Präsidentin ihren Rücktritt erklärte.
Die Neuseeländer haben die Coronavirus-Pandemie im Griff. Seit Monaten meldet das Land täglich nur einstellige Neuinfektionen. Deshalb hat man auf der Insel auch Zeit, um sich mit anderen Themen zu beschäftigen.
Etwa mit Keramik-Dildos. Die Wellingtoner Töpfer-Vereinigung plante nämlich einen Workshop, wo Interessierte die künstlichen Penisse aus gebranntem Ton hätten herstellen können. Das Vorhaben aber löste eine erbitterte Kontroverse in dem Land aus.
Präsidentin trat zurück
Die Kritik wurde so heftig, dass die Präsidentin des Vereins, Keramikerin Nicole Gaston, zurücktrat. Sie sei gemobbt und im Internet beleidigt worden, so Gaston. Nachvollziehen könne sie die Kritik nicht, sagte Gaston: «Einige der ältesten Keramikarbeiten, die je gefunden wurden, zeigen den Phallus.»
Die Herstellung von Keramik-Dildos werde seit tausenden Jahren praktiziert, fügte die Künstlerin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP hinzu. Dildos aus Keramik hätten ja auch gewisse Vorzüge: Sie seien leicht zu sterilisieren, könnten erwärmt werden und brächten im Gegensatz zu den üblichen Latex-Versionen kein Chemikalien-Risiko mit sich.
2018 gab es Preis für den «Vagina Teapot»
«Einige Vereinsmitglieder sagten, es sei unnötig provozierend, jemand anderes sagte, es sei nicht angemessen», sagte Gaston. Im Internet wurde sie nach eigenen Angaben zudem als «verrückt» bezeichnet. Wegen der persönlichen Angriffe sei sie schliesslich zurückgetreten.
Dabei kennt sich die 41-Jährige gut aus, wenn es um Keramik und Erotik geht: 2018 gewann Gaston einen Preis für ihre Arbeit mit dem Titel «Vagina Teapot» («Vagina-Teekanne»).