Der neu entwickelte Impfstoff R21/Matrix-M hat das Potential, die Tropenkrankheit Malaria zu eliminieren.
malaria impfung
Mit dem neuen Impfstoff mit der Bezeichnung «R21/Matrix-M» könnte die Tropenkrankheit Malaria endgültig bekämpft werden. - kestone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der neue Impfstoff hat das Potential, die Tropenkrankheit Malaria zu eliminieren.
  • Die Schutzwirkung konnte mit weniger Impfdosen sogar erhöht werden.
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Der kürzlich vorgestellte neue Impfstoff mit der Bezeichnung «R21/Matrix-M» hat offenbar das Potential, die Tropenkrankheit Malaria zu eliminieren. Bei den besonders gefährdeten Altersgruppen von fünf bis 17 Monaten betrug die Schutzwirkung 79 Prozent. Und dies nach nur drei (statt früher sieben) Impfdosen.

Eine internationale Forschergruppe hat die Studie im Fachjournal «The Lancet» publiziert. Dabei wurde die Wirksamkeit bei 5477 Kindern in Westafrika untersucht. Die Vakzine basiert auf einer Weiterentwicklung des bereits eingesetzten Malariaimpfstoffs «Mosquirix».

Systematischer Einsatz von Malaria-Impfung geplant

Demnach wurden, auf alle Kinder hochgerechnet, mit der neuen Impfung 868 Malariaerkrankungen pro tausend Kinder und Jahr verhindert. Ohne diesen Schutz würde jedes zehnte Kind an der Malaria sterben.

Die Wisseschafter gehen davon aus, dass der systematische Einsatz das generelle Ansteckungsrisiko in den Ländern reduziert. Langfristig soll dies das Aus für die Tropenkrankheit bedeuten. Diese Hypothese wird derzeit in einer Studie in Gambia getestet.

Da ein rasches Vorgehen nötig ist, will das Institute of India, das den R21/Matrix-M-Impfstoff herstellt, jährlich 200 Millionen Impfdosen produzieren. Der Preis kommt auf etwa 1,5 bis 2,9 Franken pro Dosis.

Rasches Vorgehen notwendig

Wie dringend ein Erfolg bei der Entwicklung eines Impfstoffs ist, machen andere Entwicklungen deutlich, berichtet die «Neue Zürcher Zeitung». Anophelesmücken, welche die Malariaerreger auf den Menschen übertragen, haben Resistenzen gegenüber Insektiziden entwickelt. Zudem haben sich ebenfalls resistente Malariaparasiten ausgebreitet. Überdies hat die Anophelesmücke aufgrund des Klimawandels ihr Brutgebiet bereits in äquatorferne Regionen ausgeweitet.

Zu allem Überfluss sollen sich ausgerechnet jene Spezies von Anophelesmücken verbreiten, die den Erreger der gefährlichen «Malaria tropica» übertragen. Auf das Konto dieser Malariaform gehen rund 90 Prozent der Erkrankungen und 95 Prozent der malariabedingten Todesfälle.

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