Neue Gaza-Verhandlungen in Ägypten – Druck von Trump

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Ägypten,

Unter dem Druck von US-Präsident Donald Trump haben in Scharm el Scheich Gespräche über seinen Friedensplan für den Gazastreifen begonnen.

Donald Trump
In Scharm el Scheich haben unter dem Druck von US-Präsident Donald Trump Gespräche über seinen Friedensplan für den Gazastreifen begonnen. (Archivbild) - keystone

Unter dem Druck von US-Präsident Donald Trump haben im ägyptischen Scharm el Scheich Gespräche über seinen Friedensplan für den Gazastreifen begonnen.

Eine Delegation um Chalil al-Haja, den höchsten Vertreter der Hamas im Ausland, traf sich mit Vermittlern aus Katar und Ägypten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen erfuhr. Auch Gespräche unter Beteiligung der USA mit Vertretern Israels waren demnach am Nachmittag geplant.

Trump drückt bei den Verhandlungen seit einigen Tagen aufs Tempo. Die Hoffnung ist nun, dass Israel und die Hamas sich auf eine Freilassung der verbliebenen 48 Geiseln einigen – im Gegenzug für eine Waffenruhe und die Entlassung Hunderter Palästinenser aus der Haft. Weil Fragen etwa zur Entwaffnung der Hamas und einem Truppenrückzug Israels aus Gaza umstritten sind, wird sich erst zeigen, ob diese Verhandlungsrunde eine Wende bringt.

Neben al-Haja traf in dem Ort auf der Sinai-Halbinsel unter anderem der US-Sondergesandte Steve Witkoff ein, wie die dpa aus Sicherheitskreisen erfuhr. Auch die israelische Delegation um Minister Ron Dermer ist laut Berichten vor Ort. Wie in vorigen Runden werden Israel und Hamas nicht direkt miteinander verhandeln. Die Gespräche könnten mehrere Tage dauern.

Rotes Kreuz bietet humanitäre Vermittlung bei Geiselrückführungen an

Das Rote Kreuz bot an, im Fall einer Einigung, wie bei vorigen Freilassungen von Geiseln aus dem Kampfgebiet, zu unterstützen. Die Teams stünden als «humanitäre Mittler» bereit, um die Geiseln und Gefangenen zurück zu ihren Familien zu bringen, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit.

Trump hat den Druck in den Verhandlungen erhöht und gedroht, dass der Faktor Zeit jetzt entscheidend sei. «SONST WIRD ES ZU MASSIVEM BLUTVERGIESSEN KOMMEN – ETWAS, DAS NIEMAND SEHEN MÖCHTE!», schrieb er auf der Plattform Truth Social. Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte, sein Land und die USA seien entschlossen, die Verhandlungen auf wenige Tage zu beschränken.

Scharm el Scheich – Von Traumstränden zu globalen Konferenzen

Scharm el Scheich liegt am Roten Meer und ist wegen seiner Strände vor allem bei Urlaubern bekannt. Der besonders gut gesicherte und vergleichsweise abgelegene Ort war aber schon mehrfach Schauplatz internationaler Konferenzen und Gipfeltreffen zu Konflikten im Nahen Osten. 2022 fand hier auch die Weltklimakonferenz COP27 statt.

Der Auftakt der Gespräche fiel mit dem 6. Oktober auf den Tag, den Ägypten als «Tag der Streitkräfte» feiert. An diesem Tag überfielen Ägypten und Syrien 1973 mit arabischen Verbündeten den Nachbarn Israel, um Gebiete zurückzuerobern, die Israel 1967 eingenommen hatte – unter anderem die Sinai-Halbinsel.

Kommentare

User #3287 (nicht angemeldet)

Aber der grosse Globi fehlt bei den Verhandlungen

User #2841 (nicht angemeldet)

Die Menschen in Gaza haben die Möglichkeit nun das Friedensangebot anzunehmen. Doch es scheint, der Wille zu fehlen.

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