Kira Jarmysch wurde vom Gericht in Moskau zu eineinhalb Jahren Freiheitsbeschränkung verurteilt. Dies aufgrund von Verstössen gegen die Hygienemassnahmen.
Kira Jarmysch
Kira Jarmysch, Sprecherin des russischen Oppositionsführers Nawalny, kommt am Gerichtssaal an. - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland verurteilt eine weitere Anhängerin der Opposition.
  • Dieses Mal trifft es Kira Jarmysch. Sie war die Sprecherin von Nawalny.
  • Sie wurde in Moskau zu eineinhalb Jahren Freiheitsbeschränkung verurteilt.

Ein russisches Gericht hat die als Sprecherin des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny bekannte Kira Jarmysch zu anderthalb Jahren Freiheitsbeschränkung verurteilt. Die 31-Jährige darf nach dem Urteil vom Montag zum Beispiel nicht unerlaubt die Stadt verlassen.

Jarmysch befand sich seit 1. Februar im Hausarrest. Dies, weil sie mit Aufrufen zu Protesten gegen die Inhaftierung Nawalnys gegen Hygienevorschriften in der Corona-Pandemie verstossen haben soll. Nun fiel das Urteil.

Weitere Verurteilungen durch selben Vorwurf

Wegen desselben Vorwurfs waren zuvor unter anderen schon Nawalnys Bruder Oleg sowie die Politikerin und Juristin Ljubow Sobol verurteilt worden. Die Opposition spricht von Willkür-Urteilen, die auch darauf abzielten, die Gegner der Kremlpartei Geeintes Russland vor der Parlamentswahl am 19. September mundtot zu machen.

Alexej Nawalny
Oppositionspolitiker Alexej Nawalny an einer Demonstration. (Archivbild) - dpa

Die Kremlgegner kritisieren zudem, dass der Machtapparat selbst ungeachtet der im Land geltenden Pandemie-Vorschriften Massenveranstaltungen zulasse. Bei diesen würden Menschen zu Tausenden gegen die Pflicht zum Tragen einer Gesichtsmaske verstossen.

Auch bei Auftritten des Präsidenten sind viele ungeschützt

Auch bei einer Grossveranstaltung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der selbst nie Maske trägt, waren viele Menschen ungeschützt. Für die Organisatoren der vom Kreml gebilligten Veranstaltungen haben solche Verstösse gegen die Pandemie-Vorschriften oft keine Folgen.

Oppositionelle hingegen müssen immer wieder mit harten Strafen rechnen. Organisationen und Mitarbeiter um, den im Straflager inhaftieren Nawalny, sind zudem als Extremisten eingestuft. Damit sind sie von der Duma-Wahl in einem Monat ausgeschlossen.

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