Algerien hat seit Ende September über 3'000 Menschen nach Niger ausgeschafft. Darunter sind mehr als 400 Minderjährige.
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Flüchtlinge werden in der Wüste ausgesetzt. Der Weg nach Niger ist gefährlich und tödlich. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Über 3'000 Menschen mussten Algerien seit Ende September verlassen.
  • Die Flüchtlinge werden mit illegalen Konvois in der Sahara ausgesetzt.

Algerien hat die Massenabschiebungen von Flüchtlingen in das Nachbarland Niger wieder aufgenommen. Mehr als 3'000 Menschen mussten seit Ende September das Land verlassen, wie das Aktivistennetzwerk Alarme Phone Sahara, «APS», berichtet.

Algerien setzt Flüchtlinge in der Wüste aus

Die Mehrheit der Flüchtlinge wurde mit Konvois in der Sahara ausgesetzt. Die Ausgesetzten waren gezwungen, dutzende Kilometer in Richtung der Grenze zu laufen. Mit dem Nachbarland wurden keine Absprachen getroffen.

Unter den Ausgeschafften sind laut APS auch über 400 Minderjährige. Mittlerweile haben sich auch Menschenrechtsvertreter eingeschaltet. «Human Rights Watch berichtete am Wochenende von 16'000 Abschiebungen in Algerien seit Anfang Jahr.

Abschiebeabkommen zwischen Algerien und Niger wird strapaziert

Während der Corona-Krise hatte die algerische Regierung die Abschiebungen vorübergehend beschränkt, wie «derstandard.at» meldet. 2014 hätten die beiden Länder ein Abschiebeabkommen unterzeichnet, welches Ausweisungen nigrischer Menschen erlaubt. Seit 2017 hat Algerien die Ausschaffungen deutlich erhöht und weist nun auch nicht-nigrische Staatsbürger nach Niger aus.

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