Nach Messer-Angriffen: Japan will Überwachungskameras in Zügen
Nach mehreren Messerattacken will Japan in allen Zügen Kameras installieren. Bislang konnten Betreiber selber entscheiden, ob sie dies wollen.

Das Wichtigste in Kürze
- Japan will die Betreiber von Zügen verpflichten, Überwachungskameras zu installieren.
- Alle Wagen sollen videoüberwacht werden.
- Hintergrund sind mehrere Attacken auf Zugspassagiere.
Nach wiederholten Angriffen mit Messern in Zügen erwägt Japan die einheitliche Installierung von Sicherheitskameras in Bahnen. Wie japanische Zeitungen am Freitag berichteten, beraten Experten im Auftrag des Verkehrsministeriums, Bahnbetreiber zum Einbau von Überwachungskameras in allen neuen Wagen einschliesslich Shinkansen-Hochgeschwindkeitszügen zu verpflichten.
Anlass ist ein Vorfall vor kurzem in einem Abteil der Keio-Linie in Tokio. Dabei hatte ein junger Japaner an Halloween Feuer gelegt und mit einem Messer über ein Dutzend Menschen verletzt.
Bislang keine einheitliche Regelung und Standards
In dem Zug hatte es keine Überwachungskameras gegeben. Bislang sei die Installation solcher Kameras den Betreibern überlassen gewesen, hiess es. Auch fehle es bislang an einheitlichen Standards bezüglich der Funktionsweise solcher Geräte. Dies solle sich künftig ändern.

In den vergangenen Jahren war es wiederholt zu Angriffen in Zügen und auf Bahnhöfen in Tokio gekommen. Erst im August wurden zwei Menschen in einer U-Bahn verletzt, als ein Mann eine Säure ins Gesicht eines anderen Mannes spritzte.
Einen Tag vor der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele stach zudem ein Mann wahllos auf zehn Fahrgäste ein. Ungeachtet solcher Vorfälle geniesst die Nummer Drei der Weltwirtschaft den Ruf, eines der sichersten Länder zu sein.