Syrien ist von den Erdbeben von Montag stark betroffen. Doch die Hilfe wird durch beschädigte Strassen erschwert – zudem soll sich die Regierung bereichern.
Erdbeben
Zerstörung nach den Erdbeben in Syrien. - AP Photo/Ghaith Alsayed
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei bringt nach den Beben Hilfsgüter nach Syrien.
  • Die Lieferung wird allerdings durch beschädigte Strassen erschwert.
  • Zudem soll sich die syrische Regierung an den Hilfsgütern bereichern.

Die dringend benötigte Hilfe für Opfer der Erdbeben in Nordsyrien aus der Türkei wird durch beschädigte Strassen erschwert.

Die Lage an den Wegen zum einzigen offenen Grenzübergang Bab al-Hawa verzögere die Lieferung humanitärer Hilfe. Das sagten UN-Quellen der Deutschen Presse-Agentur. Aus der Gegend des Grenzübergangs hiess es, einige Hauptstrassen auf dem Grenzweg hätten durch die Beben Schäden erlitten.

Bab al-Hawa ist der einzige Grenzübergang, über den Hilfen in Landesteile gelangen können, die nicht von der Regierung kontrolliert werden.

Regierung soll sich nach Erdbeben an Hilfsgütern bereichern

Hilfsgüter, die über die Hauptstadt Damaskus ins Land kommen, werden von der Regierung von Präsident Baschar al-Assad verteilt. Es gab mehrfach Berichte darüber, dass die Regierung sich daran selbst bereichert. Etwa durch den Verkauf ans eigene Volk.

Oder dass bei der Verteilung Gebiete übergangen werden, die die Regierung als verfeindet betrachtet. Der Grenzübergang gilt deshalb als Lebensader für die Menschen im Nordwesten.

In Syrien war nach Protesten gegen die Regierung 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Es griffen viele ausländische Staaten ein, mehr als 350'000 Menschen wurden getötet.

Die Assad-Regierung beherrscht inzwischen wieder rund zwei Drittel des zersplitterten Landes. Die Erdbeben-Katastrophe traf im Norden Gebiete unter verschiedener Kontrolle, was Helfern die Arbeit zusätzlich erschwert.

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