Ein Abgeordneter des russischen Parlaments hat einen atomaren Angriff auf Aserbaidschan zur Diskussion gestellt - und sich dafür ein Strafverfahren in der Südkaukasusrepublik eingehandelt.
Eine riesige aserbaidschanische Flagge weht an einem 162 Meter hohen Fahnenmast in Baku. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Eine riesige aserbaidschanische Flagge weht an einem 162 Meter hohen Fahnenmast in Baku. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Michail Deljagin sei auch international zur Fahndung ausgeschrieben worden, teilte die aserbaidschanische Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Deljagin hatte vor einigen Tagen auf seinem privaten Telegram-Kanal andere Nutzer darüber abstimmen lassen, ob sie einen möglichen «Einsatz einer taktischen Atomwaffe zur Zerschlagung der aserbaidschanischen Ölindustrie» für gerechtfertigt halten würden. Dafür erntete er auch in Russland viel Kritik. Sogar Kremlsprecher Dmitri Peskow schritt ein und mahnte Deljagin an, seine «Emotionen zu kontrollieren». Aserbaidschan sei ein Partner Russlands.

Die russisch-aserbaidschanischen Beziehungen wurden zuletzt durch neue Gefechte in der Konfliktregion Berg-Karabach belastet. Russland vermittelt in dem Streit um das umkämpfte Gebiet im Südkaukasus, auf das auch Aserbaidschans Nachbarland Armenien Anspruch erhebt. Am Wochenende warf Moskau Baku vor, zwischenzeitlich in einen Verantwortungsbereich russischer Friedenssoldaten vorgerückt zu sein. Aserbaidschan wiederum bestritt, ein mit Russland und Armenien geschlossenes Abkommen verletzt zu haben.

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