Die USA wollen die Tür zum Dialog mit Nordkorea über sein Atomprogramm offenhalten. Nordkorea will zwar reden, stellt aber Bedingungen.
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US-Präsident Donald Trump (r.) und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un bei ihrem Treffen in Singapur im Februar dieses Jahres. Seither gerieten die Gespräche zwischen den USA und Nordkorea jedoch ins Stocken. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA schlagen Nordkorea neue Atomverhandlungen im Dezember vor.
  • Nordkorea stellt aber Bedingungen.

Die USA haben nach Angaben Nordkoreas neue Atomverhandlungen im Dezember vorgeschlagen. Pjöngjangs Unterhändler Kim Myong Gil betonte am Donnerstag, er könne die US-Seite nur dann treffen, «falls eine Verhandlungslösung möglich ist».

US-Verteidigungsminister Mark Esper sagte unterdessen auf dem Weg nach Seoul: Washington sei offen für eine mögliche Reduzierung weiterer Militärübungen mit Südkorea, falls dies der Diplomatie im Atomstreit mit Nordkorea diene.

Nordkorea stellt Bedingungen

Kim Myong Gil warf den USA vor, mit einem Trick mehr Zeit gewinnen zu wollen. Dies betonte er in Anspielung auf eine von Kim Jong Un gesetzte Frist vor Jahresende. Gil sei nicht an einem Treffen interessiert, wenn die USA seine Regierung nur beschwichtigen wollten, zitierten ihn Staatsmedien. Er forderte von den USA, eine grundlegende Lösung zur Beendigung ihrer «feindseligen Politik» vorzulegen.

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US-Verteidigungsminister Mark Esper. - AFP

Der Gesprächsvorschlag sei von Stephen Biegun, dem US-Sonderbeauftragten für Nordkorea, über ein Drittland übermittelt worden, sagte der Unterhändler Kim. Er hatte sein Land auch bei den Gesprächen Anfang Oktober in Stockholm vertreten. 

Atomverhandlungen ins Stocken geraten

Die Atomverhandlungen sind seit dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber im Februar ins Stocken geraten. Die Führung in Pjöngjang fordert eine Aufhebung internationaler Sanktionen. Auch hatte sie zuletzt ihre Kritik an den südkoreanisch-amerikanischen Manövern wieder verstärkt, durch die sie sich provoziert fühlt. 

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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un - KCNA VIA KNS/AFP/Archiv

Auf die Manöver ging Esper laut seinem Ministerium am Mittwoch (Ortszeit) auf dem Flug nach Südkorea ein. Abhängig davon, was die Diplomatie erfordere, könnten die Übungen angepasst werden, sagte Esper. Jede Änderung werde in Absprache mit dem Bündnispartner Südkorea erfolgen. Die gemeinsame Bereitschaft werde nicht gefährdet.

USA und Südkorea

Vor dem Besuch Espers in Südkorea drohte ein Sprecher der Kommission für Staatsangelegenheiten mit Gegenmassnahmen. Dies im Falle, dass die USA und Südkorea wie geplant neue Manöver durchführen. 

Esper nannte keine Details, wie weitreichend die Veränderungen sein könnten. Beide Länder hatten bereits seit 2018 den Umfang gemeinsamer Übungen reduziert oder auch Manöver komplett abgesagt. 

Esper wollte am Freitag in Seoul gemeinsam mit seinem südkoreanischen Kollegen Jeong Kyeong Doo die Sicherheitsberatungen zwischen beiden Ländern leiten. Schwerpunkte werden die Situation auf der koreanischen Halbinsel und die bilaterale Allianz sein.

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