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Misshandlung von Hamas-Mitglied: Israelische Reservisten vor Gericht

Juli Rutsch
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Fünf israelische Reservisten stehen unter Anklage wegen mutmasslicher schwerer Misshandlung eines Mitglieds der Hamas. Der Fall wirft Fragen auf.

Hamas Israel-Krieg
Gegen Hamas: Zu Beginn des Gaza-Kriegs hatte Israel rund 300'000 Reservisten mobilisiert. (Archivbild) - keystone

Die israelische Militärstaatsanwaltschaft hat Anklage gegen fünf Reservisten erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, einen Mann der Hamas schwer misshandelt zu haben, wie «Swissinfo» berichtet.

Zu den Verletzungen gehörten gebrochene Rippen, ein Lungenriss und ein gerissener Mastdarm, wie «ZDF Heute» berichtet. Der Vorfall soll sich während des andauernden Konflikts zwischen Israel und der Hamas ereignet haben.

Die genauen Umstände und der Zeitpunkt der mutmasslichen Tat sind noch unklar.

Nach Misshandlung des Mitglieds der Hamas

Laut Angaben der israelischen Armee wurden die Beschuldigten vom aktiven Dienst suspendiert.

hamas
Israelische Reservisten sollen ein Mitglied der Hamas schwer misshandelt haben: Ohad Zwigenberg/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Ohad Zwigenberg

Die Anklage markiert einen seltenen Fall, in dem israelische Soldaten wegen Übergriffen auf Palästinenser vor Gericht gestellt werden.

Reaktionen und Konsequenzen nach Hamas-Folter

Die Nachricht hat in Israel für Aufsehen gesorgt. Menschenrechtsorganisationen fordern seit langem eine strengere Überprüfung des Verhaltens israelischer Streitkräfte in den besetzten Gebieten.

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die angespannte Situation in der Region. Seit dem Hamas-Angriff auf Israel im Oktober 2023 herrscht ein erbitterter Konflikt, der zahlreiche Opfer gefordert hat, wie «Deutschlandfunk» berichtet.

Die israelische Regierung steht unter Druck, einerseits entschieden gegen Terrorismus vorzugehen, andererseits aber auch die Einhaltung internationaler Rechtsstandards zu gewährleisten.

Internationale Beobachtung

Die Vereinten Nationen haben wiederholt ihre Besorgnis über Berichte von Misshandlungen geäussert. Laut einem UN-Bericht, auf den sich «Swissinfo» bezieht, sollen mindestens 10'000 Palästinenser unter schwierigen Bedingungen festgehalten werden.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet den Fall genau. Er könnte Auswirkungen auf die Wahrnehmung des israelischen Vorgehens im Gazastreifen haben.

Gefangene Palästinenser gefesselt
Israel foltert laut Amnesty International palästinensische Gefangene aus dem Gazastreifen. (Archivbild) - Keystone

Gleichzeitig betont Israel die Notwendigkeit, sich gegen Terrorangriffe zu verteidigen. Die Regierung verweist auf die Gräueltaten der Hamas vom 7. Oktober 2023.

Ausblick auf den Prozess

Der bevorstehende Prozess gegen die fünf Reservisten wird voraussichtlich intensiv verfolgt werden. Er könnte als Präzedenzfall für den Umgang mit ähnlichen Vorwürfen dienen.

Beobachter erwarten, dass der Fall die Debatte über die Verantwortlichkeit von Soldaten in Konfliktsituationen neu entfachen wird. Die Verteidigung der Angeklagten steht noch aus.

Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens unterstreicht der Fall die Komplexität des Konflikts. Er zeigt die Herausforderungen auf, denen sich Streitkräfte in asymmetrischen Kriegssituationen gegenübersehen.

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