Die Taliban haben im Westen Afghanistans einen Militärposten angegriffen und mindestens 17 Soldaten getötet. Zwölf weitere Personen wurden als Geiseln genommen.
Afghanische Sicherheitskräfte bringen sich in Sicherheit (Symbolbild).
Afghanische Sicherheitskräfte bringen sich in Sicherheit (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Afghanistan starben mindestens 17 Soldaten bei einem Angriff durch die Taliban.
  • Bei dem Angriff und stundenlangen Gefechten wurden fünf weitere Soldaten verletzt.

Radikalislamische Taliban haben im Westen Afghanistans einen abgelegenen Militärposten angegriffen und mindestens 17 Soldaten getötet. Zwölf weitere seien bei dem Überfall in der Nacht zum Sonntag in der Provinz Fara als Geiseln genommen worden, sagte ein Mitglied des Provinzrates am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

Bei dem Angriff und stundenlangen Gefechten im Bezirk Puscht Rod wurden demnach mindestens fünf weitere Soldaten verletzt. Am Samstag waren bei einem Bombenanschlag auf eine Wahlveranstaltung in der Provinz Tachar im Norden mindestens 22 Menschen getötet worden. Zu der Tat bekannte sich bisher niemand.

Die Taliban hatten von 1996 bis zur US-geführten Intervention 2001 weite Teile Afghanistans kontrolliert. Seit dem Ende der Nato-Kampfmission Ende 2014 greifen sie verstärkt an, um ihre Kontrolle wieder auszuweiten. Erst am Montag waren mindestens 13 afghanische Sicherheitskräfte bei einem Angriff der Taliban in der Provinz Dschuzdschan getötet worden.

Parlamentswahl in Afghanistan

Ungeachtet der prekären Sicherheitslage soll am 20. Oktober in Afghanistan die Parlamentswahl stattfinden – mit mehr als dreijähriger Verspätung. Die Taliban haben angekündigt, die Wahl zu sabotieren.

Mit der afghanischen Regierung wollen die Aufständischen keine Friedensgespräche führen, wohl aber mit den USA. Am Samstag teilten sie mit, die Taliban-Spitze habe am 12. Oktober mit US-Regierungsberater Zalmay Khalilzad in der katarischen Hauptstadt Doha über ein Ende des Krieges und den Abzug ausländischer Truppen gesprochen. Khalilzad kommentierte dies zunächst nicht.

US-Präsident Donald Trump hatte im Sommer eine neue Militärstrategie angekündigt. Sie sieht nach Jahren des Abzugs von US-Soldaten eine Aufstockung von rund 3000 Mann vor. Mehrere Nato-Länder wollen ihre Militärpräsenz ebenfalls ausbauen.

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