Die bereits hart von Überflutungen betroffenen Menschen in Pakistan müssen sich erneut in Sicherheit bringen. Erwartet werden neue Wassermassen aus dem Norden.
Pakistan Überflutungen Provinz Sindh
Die Provinz Sindh in Pakistan ist seit Juli am stärksten von den Überflutungen betroffen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Pakistan müssen Millionen vor neuen Wassermassen in Sicherheit gebracht werden.
  • Schwere Fluten haben den Indus in der letzten Woche wieder über die Ufer treten lassen.
  • Die Fluten sind auf die stärksten Regenfälle seit mehr als drei Jahrzehnten zurückzuführen

Im Süden Pakistans arbeiten Rettungskräfte unter Hochdruck daran, Millionen Menschen vor neuen vorhergesagten Wassermassen aus dem Norden in Sicherheit zu bringen. In der Provinz Sindh, die seit Mitte Juni am stärksten von verheerenden Überschwemmungen betroffen ist, seien auch Militärhubschrauber und Boote im Einsatz, sagte Provinzregierungssprecher Murtaza Wahab am Freitag. «Es ist ein Wettlauf mit der Zeit.»

Schwere Regenfälle in der vergangenen Woche haben den Indus, der im Himalaya entspringt und im Arabischen Meer im Süden Pakistans mündet, erneut über die Ufer treten lassen.

Schon über 1200 Tote

Fast 20'000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde strömten nun flussabwärts und würden in Kürze grosse Städte in Sindh erreichen, warnte die Katastrophenschutzbehörde. «Wir versuchen, die Menschen zu erreichen, die ohne Nahrung und Unterkunft noch mitten im Wasser sind», sagte Rustam Jamali, ein Helfer aus der Stadt Dadu.

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Ein Mann transportiert brauchbare Habseligkeiten aus seinem von der Flut zerstörten Haus in Shikarpur in Südostpakistan. - Fareed Khan/AP/dpa

Die Fluten, die auf die stärksten Regenfälle seit mehr als drei Jahrzehnten zurückzuführen sind, haben seit Mitte Juni bereits mehr als 1200 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 33 Millionen Menschen in dem Land mit rund 220 Millionen Einwohnern sind nach Regierungsangaben von den Überschwemmungen betroffen.

«Flüchtlinge in unseren eigenen Dörfern»

Im Norden des südasiatischen Landes, wo mehrere Orte auch eine Woche nach dem Ende der letzten Regenfälle noch überschwemmt sind, harrten Tausende ohne Nahrung und Unterkunft aus. «Es ist so, als ob wir Flüchtlinge in unseren eigenen Dörfern sind. Wir können nicht ein paar hundert Meter weiter nach Hause gehen», sagte ein Anwohner aus der Gemeinde Swat.

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hatte am Mittwoch vor einer weiteren Verschlechterung der «gefährlichen humanitären Lage in den kommenden Tagen und Wochen» gewarnt, da schwere Regenfälle in bereits unter Wasser stehenden Regionen erwartet würden. In den betroffenen Gebieten seien Millionen Kinder und Hunderttausende Schwangere gefährdet und benötigten dringend humanitäre Hilfe.

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