Menschenrechtler werfen Armee in Burkina Faso Kriegsverbrechen vor
Menschenrechtsorganisationen werfen der Armee in Burkina Faso vor, mindestens neun Menschen getötet zu haben. Dies sei ein Kriegsverbrechen.

Das Wichtigste in Kürze
- Menschenrechtler werfen Burkina Fasos Armee Kriegsverbrechen vor.
- Seit Februar sollen in dem Land mindestens neun Menschen getötet worden sein.
- Human Rights Watch warnt vor Unmut und Zulauf für Terrorgruppen.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sieht Belege für Kriegsverbrechen durch die Streitkräfte in Burkina Faso.
In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht spricht die Organisation unter Berufung auf Zeugen von der Tötung von mindestens neun Menschen. Dies sei allein seit Februar in dem westafrikanischen Land durch die Armee. Zudem seien mindestens 18 Menschen verschleppt und mutmasslich ebenso getötet worden. Die Vorfälle seien im Rahmen der Massnahmen zur Terrorbekämpfung im Land passiert.
Armee verstärkt Unmut in Bevölkerung
Carine Kaneza Nantulya, die stellvertretende Afrika-Direktorin bei Human Rights Watch, warnte: Das Vorgehen der Armee könne den Unmut in der Bevölkerung steigern und den im Land tätigen Terrorgruppen weiteren Zulauf verschaffen. «Die Armee in Burkina Faso sollte ihre Strategie auf den Schutz der Zivilbevölkerung und die Achtung der Menschenrechte richten.».
In Burkina Faso mit rund 21 Millionen Einwohnern sind wie in den benachbarten Staaten Mali und Niger bewaffnete Gruppen aktiv. Von denen haben einige der Terrorgruppe Islamischer Staat oder dem Terrornetzwerk Al-Kaida die Treue geschworen. Die nach zwei Putschen im Herbst 2022 an die Macht gekommene Militärregierung bemüht sich bislang vergeblich, die Dschihadisten zurückzudrängen. Mehr als zwei Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht.