Im Sudan protestieren zahlreiche Menschen gegen die Militärregierung. Mindestens fünf Menschen sind dabei nun ums Leben gekommen.
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Das Militär hat im Sudan am 25. Oktober die Macht übernommen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Sudan protestieren die Menschen gegen den Militär-Putsch.
  • Bewaffnete Sicherheitskräfte setzten scharfe Munition und Tränengas ein.
  • Mindesten fünf Personen sind gestorben.

Im Sudan sind bei Massenprotesten gegen die Militärführung mindestens fünf Menschen getötet worden. Das teilte die Ärztevereinigung am Samstag in der Hauptstadt Khartum mit.

Demnach sollen bewaffnete Sicherheitskräfte auch mit scharfer Munition geschossen haben. Der Fernsehsender Al-Dschasira berichtete, Sicherheitskräfte hätten auch Tränengas eingesetzt, um Proteste aufzulösen. Die Polizei sprach dagegen von einem «minimalen Einsatz von Gewalt».

Sie warf Demonstranten vor, Polizeistationen angegriffen zu haben. 39 Polizisten sollen dabei verletzt worden sein. Diese Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

Zivile Regierung aufgelöst

Die Massenproteste richteten sich gegen das Militär, das am 25. Oktober in dem ostafrikanischen Land mit rund 44 Millionen Einwohnern die Macht übernommen hat. General Abdel Fattah al-Burhan hatte die Auflösung der zivilen Regierung verkündet und einen Ausnahmezustand verhängt. Er stand zuvor gemeinsam mit dem nun entmachteten Regierungschef Abdullah Hamduk an der Spitze.

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Die Menschen protestieren gegen die Machtübernahme des Militärs. - keystone

Deutschland, die USA, die EU und die Vereinten Nationen drängen auf eine Wiedereinsetzung der zivilen Regierung.

Der neue Militärmachthaber Al-Burhan ernannte sich stattdessen am Donnerstag per Dekret zum Vorsitzenden eines neuen Souveränen Rates. Der Kommandeur der kontroversen militärischen Spezialeinheit Rapid Support Forces, Mohamed Hamdan Dagalo, wurde zum Stellvertreter Al-Burhans ernannt.

Sowohl Al-Burhan als auch Dagalo sollen in der Vergangenheit an schweren Menschenrechtsverletzungen beteiligt gewesen sein. Dem Souveränen Rat gehören drei weitere Generäle und acht Zivilisten an.

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