Mehr als 500 Landwirbeltier-Arten stehen vor dem Aussterben

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Mexiko,

Über 500 Landwirbeltierarten stehen momentan am Rande des Aussterbens. Laut Forschern ist dies wohl grösstenteils auf menschliches Handeln zurückzuführen.

Der Stummelfussfrosch ist eines von über 500 Tieren, die unmittelbar vom Aussterben bedroht sind. (Archivbild)
Der Stummelfussfrosch ist eines von über 500 Tieren, die unmittelbar vom Aussterben bedroht sind. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/ARNULFO FRANCO

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss Forschern sind derzeit 515 Arten von Landwirbeltieren vom Aussterben bedroht.
  • 335 der stark bedrohten Arten sind Vogelspezies.

Mehr als 500 Arten von Landwirbeltieren stehen derzeit am Rande des Aussterbens. Dies sei wahrscheinlich grösstenteils auf menschliches Handeln zurückzuführen, berichten Forscher um Gerardo Ceballos von der Nationalen Autonomen Universität Mexikos (Unam).

Ceballos und seine zwei US-amerikanischen Co-Autoren ermittelten für 515 Arten, dass es bei ihnen jeweils nur noch weniger als 1000 Individuen gibt, wie sie in den «Proceedings» der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA (PNAS) berichteten. Dies seien rund 1,7 Prozent der 29'400 untersuchten Landwirbeltier-Arten.

Auch das Rucervus duvacelli ist akut vom Aussterben bedroht. Foto: Gerardo Ceballo/dpa
Auch das Rucervus duvacelli ist akut vom Aussterben bedroht. Foto: Gerardo Ceballo/dpa - dpa-infocom GmbH

Unter den akut gefährdeten Spezies sind demnach etwa das Sumatra-Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis), der Stummelfussfrosch Atelopus varius, der Clariónzaunkönig (Troglodytes tanneri) und der Buntbock (Damaliscus pygargus). 335 der stark bedrohten Arten sind Vogelspezies.

Hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gebieten beheimatet

Die 515 Arten leben laut der Studie hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gebieten, die stark unter menschlichen Aktivitäten leiden – die meisten mit 30 Prozent in Südamerika, ein Prozent in Europa. In denselben Gegenden lebe auch die überwiegende Mehrheit der 388 Arten von Landwirbeltieren, von denen es weniger als 5000, aber mindestens 1000 Individuen gebe.

Nach Ansicht der Forscher erlebt die Erde derzeit ein sechstes Massenaussterben. Dieses beschleunige sich. Zu den menschlichen Aktivitäten, die dabei eine Rolle spielten, gehörten unter anderem die Übernutzung von Ressourcen, die Umweltverschmutzung und der illegale Wildtierhandel.

Seit 1900 seien geschätzt mehr als 540 Landwirbelspezies ausgestorben, so die Forscher. Allein in den kommenden zwei Jahrzehnten könne eine ebenso hohe Zahl folgen. Schätzungen, wonach ein Fünftel aller Arten bis 2050 vom Aussterben bedroht sein könnten, ergäben allmählich Sinn. Dies sei auch für die menschliche Zivilisation eine existenzielle Bedrohung, da Ökosysteme, von denen die Menschheit abhänge, stark verändert würden.

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