Mittlerweile wurden über 200 Leichen aus den Massengräbern einer Sekte in Kenia ausgegraben. Der Prediger wird unter anderem wegen «Terrorismus» angeklagt.
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Exhumierte Leichen von Opfern einer «Hungersekte» in Kenia werden aufgebahrt. - Uncredited/AP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Opferzahlen in Verbindung mit der kenianischen Hungersekte steigen auf 201 Tote an.
  • Die Opfer wurden teils zu Tode geprügelt oder erstickt.
  • Prediger Mackenzie muss sich wegen «Terrorismus und Radikalisierung» verantworten.

Nach neuen Leichenfunden ist die Zahl der Todesopfer eines extremen Sektenkults in Kenia auf über 200 gestiegen. Nahe der Küstenstadt Malindi im Süden des Landes sind am Samstag in einem Wald weitere 22 leblose Körper gefunden worden. Dies teilte Regionalkommissarin Rhoda Onyancha mit. Bereits am Freitag entdeckten Ermittler 29 weitere Leichen in dem grossen Waldgebiet nahe Malindi.

Alle Toten waren Anhänger der «Good News International Church» und ihrem Anführer Paul Mackenzie. Viele der Toten sind Kinder oder Frauen. Das Ziel des Hungerns soll gewesen sein, «Jesus zu begegnen». Laut Rotem Kreuz wurden weitere 360 Personen in Verbindung mit der Sekte als vermisst gemeldet.

Prediger Mackenzie sitzt seit Mitte April in U-Haft. Gemäss dem «Tagesspiegel» muss er sich wegen «Terrorismus und Radikalisierung» vor Gericht verantworten. Neben Mackenzie wurden auch seine Ehefrau und 17 weitere Verdächtige festgenommen.

Grausame Morde

Die Grausamkeit, die hinter den Massengräbern steckt, wird immer deutlicher. «Die Beweise deuten darauf hin, dass Kinder und Frauen zum Todesfasten genötigt oder gewaltsam gezwungen wurden». Das sagte der kenianische Staatsanwalt Alex Jamii. Gemäss Autopsie seien einige der Opfer zu Tode geprügelt oder erstickt worden.

Zudem berichtet der Chefermittler von «fehlenden Organen bei einigen Opfern». Der zuständige Gerichtsmediziner stellte die Theorie des Organhandels allerdings infrage.

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