Massenentführung in Nigeria: Terror im Herzen Afrikas
Bewaffnete haben ein Dorf in Nigeria gestürmt und über 50 Bewohner verschleppt. Mutmasslich geht es den Tätern um Lösegeld.

Bewaffnete Angreifer haben nach Angaben von Beobachtern ein Dorf in Nigeria gestürmt und dutzende Menschen verschleppt. «Bewaffnete Banditen» seien in das Dorf Sabon Garin Damri im Bundesstaat Zamfara eingedrungen und hätten mehr als 50 Bewohner entführt, hiess es in einem Bericht unabhängiger Beobachter.
In abgelegenen Regionen Nigerias sind zahlreiche bewaffnete Banden aktiv, die Menschen zur Erpressung von Lösegeld entführen, Dörfer plündern und Zwangsabgaben erheben.
Ursprünglich standen derartige Angriffe im Zusammenhang mit Konflikten zwischen Hirten und ortsansässigen Bauern um den Zugang zu Wasser und Land, nun handelt es sich um organisiertes Verbrechen.
Terrororganisationen verbreiten Schrecken
Im Juli waren 33 im Bundesstaat Zamfara verschleppte Dorfbewohner von ihren Geiselnehmern ermordet worden, obwohl diese Lösegeldzahlungen erhalten hatten. Drei entführte Babys starben in Gefangenschaft.
Im Nordosten Nigerias verbreiten auch die Islamisten-Miliz Boko Haram und die rivalisierende Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Westafrika (ISWAP) Angst und Schrecken. Beobachtern zufolge arbeiten die bewaffneten Gangs und dschihadistische Gruppen vermehrt zusammen.