Mali: Tote und Verletzte bei Protesten in Hauptstadt Bamako
In der Hauptstadt von Mali kam es zu gewalttätigen Protesten. Dabei kamen mindestens drei Menschen ums Leben, weitere 74 seien verletzt.

Das Wichtigste in Kürze
- In Mali kamen mindestens drei Menschen bei gewalttätigen Protesten ums Leben.
- Weitere 74 wurden verletzt.
- Die Opposition reagierte damit auf Berichte über Festnahmen von Oppositionsführern.
Bei gewalttätigen Protesten in Bamako, der Hauptstadt von Mali sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Weitere 74 Demonstranten seien verletzt worden, gab Premierminister Boubou Cissé am Samstagabend bei einem Krankenhausbesuch bekannt.
Anhänger der Opposition hatten mit Strassenbarrikaden auf Berichte über Festnahmen mehrerer Oppositionsführer reagiert. Nach offiziell unbestätigten Berichten soll sich darunter auch Imam Mahmoud Dicko befinden, der eine einflussreiche politisch-religiöse Gruppierung anführt. Mehrere Demonstranten hatten bereits am Freitagabend vorübergehend das Gebäude des staatlichen Rundfunksenders ORTM besetzt und teilweise beschädigt.

Eine für den Samstagabend in Aussicht gestellte Ansprache von Präsident Ibrahim Boubacar Keïta war auf unbestimmte Zeit verschoben worden. In Mali sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, einige haben den Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen.
In dem Land sind auch deutsche Soldaten als Teil der Uno-Stabilisierungsmission Minusma im Einsatz. Auch Soldaten der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali befinden sich dort. Aber wegen der Coronavirus-Pandemie ruht diese aber praktisch.