Kampfflugzeuge bombardieren ein Dorf in der Provinz Idlib und töten dutzende Menschen. Idli ist eine der letzten von Rebellen kontrollierten Regionen.
Der Konflikt in Syrien dauert schon lange. Idlib ist eine der letzten Regionen, die von den Rebellen kontrolliert wird. (Symbolbild)
Der Konflikt in Syrien dauert schon lange. Idlib ist eine der letzten Regionen, die von den Rebellen kontrolliert wird. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Britische Menschenrechtler vermuten, russische Flugzeuge hätten Sardana bombardiert.
  • Das Verteidigungsministerium in Moskau bestreitet dies.
  • Die Angriffe sollen einen Markt in der Nähe einer Moschee als Ziel gehabt haben.

Bei einem der blutigsten Luftangriffe seit Wochen sind in einem Rebellengebiet im Nordwesten Syriens Aktivsten zufolge mindestens 44 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien sechs Kinder und elf Frauen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag. Mindestens 60 Menschen wurden demnach verletzt worden.

Nach Angaben der in Grossbritannien ansässigen Menschenrechtler waren vermutlich russische Flugzeuge für die Bombardierung des Ortes Sardana in der Provinz Idlib am Vorabend verantwortlich. Rettungskräfte der Organisation Weisshelme erklärten, die Angriffe hätten auf einen Markt in der Nähe einer Moschee abgezielt. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte dagegen, russische Flugzeuge hätten keine Angriffe geflogen. Die Angaben der Menschenrechtsstelle seien falsch.

Haben in der Idlib-Provinz viel zu tun: Nach einer Explosion in der Stadt Ariha Ende Mai haben die einheimischen Feuerwehrleute alle Hände voll zu tun.
Haben in der Idlib-Provinz viel zu tun: Nach einer Explosion in der Stadt Ariha Ende Mai haben die einheimischen Feuerwehrleute alle Hände voll zu tun. - dpa

Die Provinz Idlib ist eines der letzten Gebiete Syriens, das noch von Rebellen kontrolliert wird. Besonders stark in der Region sind islamistische Kräfte, darunter der syrische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida.

In der Provinz sind Zehntausende Flüchtlinge aus anderen ehemaligen Rebellengebieten des Landes untergekommen. Russland und der Iran als wichtigste Verbündete der Regierung sowie die Türkei als Unterstützer der Opposition hatten im vergangenen Jahr vereinbart, in Idlib eine so genannte Deeskalationszone zu errichten, von der Extremisten jedoch ausgenommen sind.

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