London streicht syrische Ex-Rebellengruppe HTS von Terrorliste
Grossbritannien stuft die frühere Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) nicht mehr als Terrororganisation ein.

Grossbritannien stuft die frühere Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) nicht mehr als Terrororganisation ein. Das solle den Weg für eine engere Zusammenarbeit mit der neuen syrischen Regierung ebnen, hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung von Innen- und Aussenministerium in London.
Einen positiven Effekt erhoffe man sich auch in Bereichen wie Terrorismusbekämpfung, Migration und der Zerstörung chemischer Waffen, die im britischen Interesse seien.
Die Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) führte die Rebellenallianz an, die Langzeitherrscher Baschar al-Assad nach einem jahrelangen Bürgerkrieg im Dezember vergangenen Jahres stürzte. Ursprünglich war sie als Ableger der Terrororganisation Al-Kaida auf die Liste der verbotenen Organisationen in Grossbritannien gekommen.
Auch USA hatten HTS bereits gestrichen
Der frühere HTS-Chef, Ahmed al-Scharaa, der inzwischen als Übergangspräsident dient, wird nun als Verbündeter im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) betrachtet. Auch die USA hatten HTS bereits von der Terrorliste gestrichen.
Al-Scharaa betont stets, ein Syrien für alle Bevölkerungsgruppen und Glaubensrichtungen errichten zu wollen. Tödliche Auseinandersetzungen zwischen regierungstreuen Kämpfern und Angehörigen von Minderheiten in verschiedenen Regionen in den vergangenen Monaten hatten jedoch Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieses Vorhabens geweckt.
Trotz der aufgehobenen Terror-Einstufung werde weiter auf Fortschritte gedrängt, hiess es in der Mitteilung aus London. «Wir werden die neue syrische Regierung weiterhin nach ihren Taten beurteilen, nicht nach ihren Worten.»