Die Mordrate in Mexiko ist 2021 leicht gesunken. In dem Land sind innzwischen über 200'000 Soldaten im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen.
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Einheiten der Polizei in Mexiko (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im letzten Jahr registrierte Mexiko 34'312 Morde.
  • Das sind 3,4 Prozent weniger als noch im Vorjahr 2020.
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In Mexiko sind im vergangenen Jahr 34'312 Morde registriert worden. Dies geht aus einer Kriminalitätsstatistik des Sicherheitsministeriums hervor, die am Donnerstag in der täglichen Pressekonferenz von Präsident Andrés Manuel López Obrador vorgestellt wurde.

Das bedeutete einen Rückgang um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es waren jedoch noch immer rund 94 Morde pro Tag - obwohl inzwischen mehr als 200'000 Soldaten in dem nordamerikanischen Land im Einsatz sind, um für Sicherheit zu sorgen. In Deutschland, dessen Bevölkerungszahl in etwa zwei Dritteln der mexikanischen entspricht, waren es nach der jüngsten Statistik 245 Morde im Jahr 2020.

Grossteil der Taten wird nie aufgeklärt

Seit Mexikos damaliger Präsident Felipe Calderón Ende 2006 begann, den sogenannten Drogenkrieg militärisch zu führen, fielen diesem mindestens 350'000 Menschen zum Opfer.

Rund 97'000 weitere gelten als verschwunden. Heute gibt es zahlreiche mächtige Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen, die oft Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften haben. Letzteren werden immer wieder Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die allermeisten Taten werden nie aufgeklärt.

Der linksgerichtete Populist López Obrador hatte im Wahlkampf mit dem Versprechen eines neuen Ansatzes unter der Parole «Umarmungen statt Kugeln» überzeugt. Er wollte demnach die Gewalt durch Bekämpfung ihrer Ursachen, mit Sozial- und Entwicklungsprogrammen, angehen. Seit seinem Amtsantritt im Dezember 2018 hat sich allerdings wenig geändert. Mexiko ist für Journalisten und Aktivisten besonders gefährlich - und auch für Frauen. Die Zahl der Opfer von Femiziden - also Morden an Frauen aufgrund ihres Geschlechts - stieg im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent auf 1004.

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