Leibhaftiger Bär bei WM-Jubelkorso in Moskau
Bären sind das Nationaltier Russlands, die Verkörperung des russischen Mannes. Leider wird das Tier auch zur Unterhaltungszwecken eingesetzt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der dressierte Bär wurde in einem Auto durch die Strassen Moskaus gefahren.
- Bereits vor zwei Monaten sorgte eine ähnliche russische Unterhaltung für Aufregung.
Russland steht bei furchtsamen Ausländern im Ruf, dass dort immer noch Bären durch die Städte laufen. Bei den Jubelfeiern nach dem russischen WM-Auftaktsieg (5:0 gegen Saudi-Arabien) ist tatsächlich eines der Symboltiere des Landes durch die Strassen von Moskau gefahren worden. Auf der Rückbank eines grünen Oldtimers sass ein dressierter Braunbär, tutete in eine Vuvuzela und animierte mit erhobenen Pfoten die Passanten zum Klatschen.
Videos der Aktion vom Donnerstagabend stiessen im Internet teils auf Begeisterung, teils auf Entrüstung: Die Zurschaustellung sei Tierquälerei. Den Aufschriften auf dem Oldtimer nach scheint der Bär häufiger in Moskau unterwegs zu sein – vermutlich als Einnahmequelle für seinen Besitzer.
Bereits im April gab es einen ähnlichen fragwürdige Unterhaltung für Fussballfans in Russland. Vor der Partie zwischen den russischen Fussballvereinen FC Mashuk-KMV Pyatigorsk und FC Angusht Nazran sollte ein gezähmter Bär zur Unterhaltung beitragen. Das dressierte Tier übergibt dem Schiri den Matchball. Auch damals tobten die Tierschützer. Dem britischen Sender BBC sagte die Direktorin der Tierschutzorganisation PETA, Elisa Allen: "Abgesehen davon, dass es unmenschlich und völlig realitätsfremd ist, ist es auch absolut gefährlich, einen Bär als einen gefangenen Diener auszunutzen, um einen Fussball zu übergeben."