Nach schweren Regenfällen in Rio de Janeiro haben die Bewohner einer Favela nicht nur mit Wassermassen und Zerstörung zu kämpfen, sondern auch mit Kaimanen.
Kaiman (Archivbild)
Kaiman (Archivbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Drogenbanden erschweren Versuche zum Einfangen von Kaimanen.

Nach Angaben der Stadtverwaltung läuft dort derzeit eine unbekannte Zahl der Reptilien frei herum. Die Tiere gehörten offenbar einem Anwohner und konnten entkommen, nachdem eine Mauer fortgespült wurde.

Ein Sprecher der städtischen Umweltschutzbehörde sagte der Nachrichtenagentur AFP, ein eigens aufgestelltes Team solle die Tiere wieder einfangen. Aufgrund der «starken Präsenz von Drogenhändlern» hätten die Einsatzkräfte derzeit aber keinen Zugang zu dem Stadtviertel. Ein Einwohner berichtete im Internet, zwei Bewohner hätten bereits direkt vor ihrer Tür einem Kaiman gegenübergestanden. Die zu den Krokodilen gehörenden Tiere können mehr als drei Meter lang werden.

Rio de Janeiros verarmte Favelas sind regelmässig Schauplätze kriegsgefechtsähnlicher Auseinandersetzungen zwischen schwer bewaffneten Drogenhändlern und Sicherheitskräften. Dabei kommt es durchaus vor, dass Drogenhändler sich Kaimane gezielt als Waffen halten. 2008 war die brasilianische Militärpolizei bei einer Razzia auf zwei Kaimane gestossen.

Einwohner des Armenviertels Coreia im Norden von Rio sagten damals aus, dass Bandenmitglieder bei Überfällen Opfer mit den Tieren in Schach gehalten hätten. Ausserdem hätten Drogenbarone den Kaimanen die Leichen von ermordeten Widersachern zum Frass vorgeworfen.

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