Der Mord an einem Sikh-Aktivisten in Kanada hat zu einer schweren diplomatischen Krise zwischen Ottawa und Neu-Delhi geführt.
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Ein Banner mit dem Abbild des getöteten Hardeep Singh Nijjar ist vor einem Sikh-Kulturzentrum im kanadischen Surrey aufgestellt. Der Fall belastet das Verhältnis zwischen Kanada und Indien. - DARRYL DYCK/The Canadian Press/AP/dpa

Die jüngsten Entwicklungen bei dem Mord an einem Sikh-Aktivisten in Kanada verschärfen den Konflikt. Sie werfen ein Schlaglicht auf die komplexen Beziehungen zwischen Kanada und Indien.

Laut «Tagesschau» hat die kanadische Polizei drei Verdächtige im Zusammenhang mit der Ermordung des Sikh-Aktivisten Hardeep Singh Nijjar festgenommen. «Den drei Männern wird Mord ersten Grades und Verschwörung zur Last gelegt», zitiert die Tagesschau den Sender CBC.

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Die Festnahmen erfolgten in Edmonton. «Tagesschau» präzisiert: «Alle sind nach Angaben der Beamten seit drei bis fünf Jahren in Kanada».

Die Ermittlungen fokussieren sich nun auf mögliche Verbindungen zur indischen Regierung.

Kanada: Vorwürfe und Gegenvorwürfe

Die kanadische Regierung erhebt schwere Anschuldigungen gegen Indien.

«Die Zeit» zitiert Premierminister Justin Trudeau: «Glaubwürdige Anschuldigungen» legten eine Verstrickung des indischen Geheimdiensts nahe.

Diese Vorwürfe haben zu einer Eskalation der diplomatischen Spannungen geführt. Indien weist die Anschuldigungen vehement zurück.

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Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, beschuldigt indische Geheimagenten, an dem Mord an Hardeep Singh Nijjar beteiligt gewesen zu sein. - Keystone

Die indische Regierung bezeichnete die Anschuldigungen als absurd, dementierte jegliche Gewaltakte in Kanada. Als Reaktion stellte Indien die Bearbeitung von Visaanträgen in Kanada vorübergehend ein.

Die Situation spitzte sich weiter zu, als beide Länder hochrangige Diplomaten auswiesen. Im September wies die kanadische Regierung einen indischen Diplomaten aus.

Indien reagierte prompt mit der Ausweisung eines kanadischen Diplomaten.

Hintergründe und Konsequenzen

Der ermordete Hardeep Singh Nijjar war eine umstrittene Figur. Die «Deutsche Welle» erläutert: «Die indische Regierung betrachtet Nijjar als Terroristen und beschuldigte ihn, Anschläge und Morde in Indien unterstützt zu haben».

Nijjar setzte sich für einen unabhängigen Sikh-Staat namens Khalistan ein. Die Ermordung Nijjars hat weitreichende Folgen.

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Sikh im heiligen Teich vor Goldenem Tempel in Amritsar - AFP/Archiv

Die «Deutsche Welle» zitiert C. Raja Mohan, Gastprofessor am Institut für Südasienstudien in Singapur: Die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern würden «noch schlimmer werden».

Eine schnelle Normalisierung sei unwahrscheinlich. Die Sikh-Gemeinschaft in Kanada reagiert mit Besorgnis.

Kanwarpal Singh, Sprecher der pro-Khalistan-Organisation Dal Khalsa: «Es ist an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft Indien für die transnationale Unterdrückung zur Rechenschaft zieht».

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