In der indonesischen Politik sind kuriose Vorschläge nicht selten. Diesmal will ein Gouverneur den Eintritt in einen Komodowaran-Park auf 500 Franken erhöhen.
Ein Komodowaran streckt seine Zuge raus.
Ein Komodowaran streckt seine Zuge raus. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Derzeit zahlen Indonesien-Touristen rund zehn Franken Eintritt in einen Komodowaran-Park.
  • Der Governeur will nun, dass nur Menschen «mit dicker Brieftasche» diese sehen können.

Touristen, die einen Komodowaran in seiner natürlichen Umgebung in Indonesien sehen möchten, müssen dafür bald womöglich tief in die Tasche greifen. Der Gouverneur der Provinz Ost-Nusa Tenggara, Viktor Bungtilu Laiskodat, sprach sich dafür aus, den Eintritt des Komodo-Nationalparks auf 500 Dollar (498,50 Franken) zu erhöhen. Derzeit zahlen Touristen rund zehn Dollar (zehn Franken).

Komodowarane «sind einzigartig, aber leider sehr billig», sagte der Gouverneur diese Woche in einer Rede vor Mitarbeitern der Hochschulverwaltung. Nur Menschen «mit dicker Brieftasche» sollten die vom Aussterben bedrohten Tiere sehen dürfen. «Wer das nötige Geld nicht hat, sollte den Park nicht besuchen, da er sich nur an aussergewöhnliche Menschen richtet», sagte Laiskodat. Touristenboote sollen nach seinem Willen künftig 50'000 Dollar (49'850 Franken) Eintritt zahlen.

Der Gouverneur kündigte an, seine Pläne mit der Zentralregierung zu besprechen, die den Nationalpark verwaltet. Die Provinzregierung und das Umweltministerium äusserten sich auf Anfrage nicht.

Kuriose Vorschläge keine Seltenheit

In der indonesischen Politik sind kuriose Vorschläge keine Seltenheit. Der ehemalige Drogenbeauftragte etwa hatte vorgeschlagen, ein Gefängnis zu errichten, das von einem Wassergraben voller Piranhas und Krokodile umgeben sein sollte.

Tausende Touristen besuchen jedes Jahr Indonesiens östliche Inseln, das einzige Gebiet, in dem die Komodowarane in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen sind. Innerhalb der Regierung gab es Überlegungen, den Zugang zu beschränken aus Sorge, der Touristenstrom könne negative Auswirkungen auf den Lebensraum der Echsen haben.

Der Komodowaran ist die weltgrösste Echse. Er kann bis zu drei Meter lang und 70 Kilogramm schwer werden. Die Tiere gelten als gefährlich, tödliche Angriffe auf Menschen sind aber selten.

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