Konflikt im Sudan: Sorge vor Gewalteskalation in West-Darfur
Seit über einer Woche kommt es im Sudan zu heftigen Kämpfen zwischen dem Militär und der Paramiliz. Nun ist ein weiterer Konflikt entbrannt.

Das Wichtigste in Kürze
- Bisher kam es vor allem in Sudans Hauptstadt Khartum zu Gefechten.
- Nun ist in West-Darfur ein ethnischer Konflikt entbrannt, meldet die Armee.
- Es kam zu Gewalt zwischen den Masalit sowie arabischstämmigen Gruppen.
Zusätzlich zum anhaltenden Konflikt im Sudan zwischen den Regierungstruppen und den rivalisierenden Rapid Support Forces (RSF) drohen weitere gewalttätige Zusammenstösse in dem Krisenland. Im Bundesstaat West-Darfur sei ein ethnischer Konflikt entbrannt, teilte die sudanesische Armee am Donnerstag mit.
Berichten zufolge soll es zu Gewalt zwischen den afrikanischstämmigen Masalit sowie arabischstämmigen Gruppen gekommen sein. Bereits am Mittwoch hatte auch der UN-Sondergesandte im Sudan, Volker Perthes, vor Plünderungen, Übergriffen auf Zivilisten sowie Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Volksgruppen in West-Darfur gewarnt.
Schwere ethnische Konflikte
Der Bundesstaat West-Darfur liegt im äussersten Westen des Sudans an der Grenze zum Tschad. Seit Jahrzehnten gibt es in der gesamten Region Darfur immer wieder schwere ethnische Konflikte.
Seit fast zwei Wochen kämpft zudem De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe des Militärs gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo. Dieser ist Anführer der einflussreichen paramilitärischen RSF. Die beiden Generäle hatten die Führung des Landes mit rund 46 Millionen Einwohnern durch zwei gemeinsame Militärcoups 2019 und 2021 übernommen. Experten hatten gewarnt, dass der Machtkampf auch weitere regionale Konflikte erneut befeuern könnte.