Ausnahmezustand

Junta-Sprecher in Myanmar: Ausnahmezustand könnte verlängert werden

Keystone-SDA
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Myanmar,

Die Militärjunta in Myanmar könnte den urpsrünglich für ein Jahr geplanten Ausnahmezustand verlängern.

myanmar (birma)
Im Februar 2021 gab es einen Militärputsch in Myanmar (Birma). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ursprünglich einjährige Ausnahmezustand in Myanmar könnte verlängert werden.
  • Ein Sprecher der Militärjunta versicherte jedoch, dass freie Wahlen durchgeführt werden.

Die Junta in Myanmar plant offenbar, den von ihr verhängten einjährigen Ausnahmezustand in dem Krisenland zu verlängern. Der Sprecher der neuen Militärführung, Zaw Min Tun, sagte in einem Interview mit dem amerikanischen Sender CNN: Die Massnahme könnte «um sechs Monate oder länger» ausgedehnt werden.

Gleichzeitig versicherte er, dass «freie und faire Wahlen» innerhalb von zwei Jahren durchgeführt würden, wie es von der Verfassung vorgegeben sei. «Die demokratischen Standards in Myanmar werden aber nicht die gleichen sein wie in westlichen Ländern», so Zaw Min Tun.

Militärgewalt ist laut Sprecher nur Reaktion auf Krawalle

Der Sprecher wiederholte in dem Interview die Vorwürfe des Wahlbetrugs bei der Parlamentswahl im November, die die festgesetzte Regierungschefin Aung San Suu Kyi klar gewonnen hatte. Die Generäle hatten den Umsturz mit Unregelmässigkeiten bei der Abstimmung begründet. Beweise legte Zaw Min Tun nicht vor.

Myanmar (Birma)
Aung San Suu Kyi wurde vom Militär in Myanmar entmachtet. Sie steht unter Hausarrest. (Archivbild) - Keystone

Für die Militärgewalt wies er die Schuld den Demonstranten zu, sie sei nur eine Reaktion auf deren Krawalle. «Es wird Tote geben, wenn die Ausschreitungen niedergeschlagen werden, aber wir schiessen mit Disziplin.» Seit dem Putsch von Anfang Februar gibt es immer wieder Berichte über brutale Militärgewalt. Die Armee schiesst mit scharfer Munition auf Demonstranten, zudem ist von schwerer Folter bei Verhören die Rede.

Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind bislang mindestens 614 Menschen von Einsatzkräften getötet worden. Mehr als 2850 sitzen derzeit in Haft. Suu Kyi soll sich im Hausarrest befinden, wurde aber seit dem Umsturz nicht mehr öffentlich gesehen.

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