Jugendliche zocken während Lockdown mehr

DPA
DPA

Deutschland,

Während der Quarantäne stieg die Handyzeit bei Jugendlichen rasant an. Nun sei eine bessere Medienkompetenz gefragt.

Handy
Ein Junge spielt auf seinem Mobiltelefon. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Während des Lockdowns griffen Kinder und Jugendliche vermehrt zum Handy.
  • Die deutsche Drogenbeauftragte sprach von einem «heftigen Anstieg».

Während des Corona-Lockdowns mussten Kinder und Jugendliche mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Dabei griffen sie einer Studie zufolge länger zur Spielkonsole. Experten sind alarmiert.

Kinder und Jugendliche haben während des Lockdowns einer Studie zufolge 75 Prozent mehr Zeit mit digitalen Spielen verbracht.

Von 79 Minuten pro Tag auf 139 Minuten

Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung zur Mediennutzung der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Diese Studie machten sie zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Diese soll an diesem Mittwoch in Berlin vorgestellt werden.

handy
Aufgrund von belastenden Nachrichten auf ihrem Handy konnte man den Missbrauch nahelegen. (Symbolbild) - keystone

Bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren stieg die Nutzungsdauer von digitalen Spielen deutlich an: Im September vergangenen Jahres lag die durchschnittliche Spieldauer werktags noch bei 79 Minuten. Im April kletterte sie auf 139 Minuten.

«Unsere Studie zeigt, dass wir dringend ein verlässliches und umfassendes Frühwarnsystem gegen Mediensucht brauchen.» Das sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm der Deutschen Presse-Agentur. Es dürfe nicht länger Zufall sein, Betroffene zu erkennen und ihnen Hilfsangebote zu machen. Neben Kindern wurden in der repräsentativen Untersuchung auch Erziehungsberechtigte in den rund 1200 Familien befragt.

Eine bessere Medienkompetenz sei gefragt

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), sprach angesichts der Zahlen von einem «heftigen Anstieg». Dieser dürfe so nicht weitergehen. «Was wir brauchen, ist eine bessere Medienkompetenz.»

Weiter sagte Ludwig gegenüber der Zeitungen der Funke-Mediengruppe: «Gerade bei Kindern und jungen Erwachsenen überall in Deutschland. Sie müssen wissen, wie viel noch ‹OK› ist und ab wann es ‹zu viel› wird.»

tabak
Daniela Ludwig, Drogenbeauftragte der Bundesregierung. - dpa

Dem Nachrichtenportal «The Pioneer» sagte Ludwig: «Das sind Entwicklungen, die quasi danach schreien, mehr über dieses Thema in Familien zu sprechen. Bessere Informationen und Präventionsangebote zu entwickeln, mehr Orientierung für alle im digitalen Dschungel anzubieten.» Dazu will die Drogenbeauftragte ebenfalls an diesem Mittwoch eine neue Kampagne zum gesunden Umgang mit digitalen Medien vorstellen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

pokemon
Pokémon Go Fest
Fortnite
2 Interaktionen
Im Vergleich zu 2018

MEHR IN NEWS

Geissbühler
1’065 Interaktionen
«Druckwellen»

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Florian Wirtz
1 Interaktionen
Enthüllt!
merz
17 Interaktionen
Warnung
Masarova
4 Interaktionen
Platz rutschig