Der britische Aussenminister Jeremy Hunt reiste für Gespräche nach Teheran. Er unterhielt sich mit seinem iranischen Kollegen vor allem über das Atomabkommen.
Mohammad Javad Zarif (r), Aussenminister des Iran, und Jeremy Hunt, Aussenminister von Grossbritannien.
Mohammad Javad Zarif (r), Aussenminister des Iran, und Jeremy Hunt, Aussenminister von Grossbritannien, geben sich vor Beginn ihres Treffens die Hand. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritannien und der Iran unterhielten sich in Teheran über das Atomabkommen
  • Ein weiteres Thema war die Lage im Jemen-Konflikt.

Der britische Aussenminister Jeremy Hunt ist heute Montag zu Gesprächen nach Teheran gereist. Mit seinem iranischen Kollegen Mohammed Dschawad Sarif beriet er über Möglichkeiten, trotz der erneuten US-Sanktionen den Handel aufrechtzuerhalten, wie die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Isna berichtete. Das Abkommen müsse zu hundert Prozent eingehalten werden, «um überleben zu können», erklärte Hunt vor seiner Abreise in London. Sein Land werde sich an die Abmachungen halten, solange der Iran dies auch tue.

Es war der erste Besuch eines westlichen Aussenministers in Teheran seit dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen im Mai. Das Abkommen bleibe «ein entscheidender Faktor für die Stabilität» in der Region, da der Iran dadurch nicht atomar aufrüsten könne, erklärte Hunt vor seiner Abreise. Trotzdem müsse der Iran aufhören, die Region zu destabilisieren, damit die Probleme im Nahen Osten gelöst werden könnten.

Frieden im Jemen als «oberste Priorität»

Weitere Themen des Besuchs waren die Freilassung im Iran inhaftierter britischer Staatsbürger sowie die Rolle des Landes im Jemen-Konflikt. Hunt kritisierte die mutmasslichen Waffenlieferungen des Iran an die Huthi-Rebellen im Jemen. «Wir sind sehr, sehr daran interessiert, im Jemen für Frieden zu sorgen. Das ist im Moment unsere oberste Priorität», sagte Hunt dem britischen Fernsehsender BBC.

Er verwies zudem auf den Fall der iranisch-britischen Staatsbürgerin Nasanin Zaghari-Ratcliffe und anderer Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft, «die hier verhaftet sind und nicht sein sollten. Wir wollen, dass sie nach Hause können.»

Zaghari-Ratcliffe sitzt im Iran eine fünfjährige Haftstrafe wegen angeblicher Volksverhetzung ab. Seine «klare Botschaft» an Teheran sei, dass die Verhaftung unschuldiger Menschen «nicht als diplomatisches Werkzeug verwendet werden» dürfe.

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