Japans Opposition hat im Unterhaus trotz Widerstand der Opposition einen Gesetzentwurf zur Einwanderung Hunderttausender Facharbeiter durchgebracht.
Shinzo Abe, Ministerpräsident von Japan, trifft in seinem Büro ein.
Shinzo Abe, Ministerpräsident von Japan, trifft in seinem Büro ein. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neues Gesetz könnten bis zu 345'150 Arbeiter mit speziellen Visen nach Japan holen.
  • Schon im kommenden Haushaltsjahr könnten dann bis zu 47'550 Arbeitskräfte einreisen.

Japans rechtskonservative Regierungskoalition von Ministerpräsident Shinzo Abe hat im Unterhaus trotz Kritik der Opposition einen Gesetzentwurf zur Einwanderung Hunderttausender Facharbeiter durchgebracht. Über den heute Dienstag verabschiedeten Text soll nun am Mittwoch das Oberhaus, die zweite Kammer des Parlaments, beraten. Dem Gesetzentwurf nach könnten binnen fünf Jahren bis zu 345'150 Arbeiter mit speziellen Visa nach Japan kommen. Damit will die Regierung den akuten Fachkräftemangel in 14 Branchen lindern, darunter der Bau- und Agrarsektor sowie die Altenpflege. Eine umfassende Einwanderung will der Inselstaat aber vermeiden.

Abes Liberaldemokratische Partei (LDP) und ihr kleinerer Regierungspartner Komeito wollen das Gesetz bis zum 10. Dezember in Kraft treten lassen. Schon im kommenden Haushaltsjahr könnten dann bis zu 47'550 Arbeitskräfte einreisen.

Japan ist hinter den USA und China die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt. Das Land hat 128 Millionen Einwohner, derzeit arbeiten dort knapp 1,3 Millionen ausländische Arbeitnehmer. Die rasante Überalterung zwingt das Land, das stolz auf seine Homogenität ist und auch kaum Flüchtlinge aufnimmt, sich für Arbeitsmigranten zu öffnen.

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