Japan begräbt Abenomics unter noch grösserem Schuldenberg

Raphael Wyder
Raphael Wyder

Japan,

Nach der Aufhebung des Notstands in Tokio beschliesst Japan einen zweiten Nachtragshaushalt. Das Wirtschaftsprogramm Abenomics ist damit endgültig gescheitert.

Japan, Abenomics
Ministerpräsident Shinzo Abe setzt mit den neuerlichen Ausgabenprogrammen auf eine Hochrisiko-Strategie. (AP Photo/Eugene Hoshiko) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Japans ambitioniertes Witschaftsprogramm, Abenomics, wird diese Woche vernichtet.
  • Zu geldpolitisch normalen Zeiten zurückzukehren, wird nicht mehr möglich sein.
  • Die Hilfe wird um 1800 Milliarden Franken erhöht, um gegen die Krise anzukämpfen.

Die Corona-Pandemie fordert wohl ein weiteres Opfer: das ambitionierte Wirtschaftsprogramm Abenomics. Name und Idee des Programms kommen von Japans Regierungschef Shinzo Abe. Der Plan hinter Abenomics war, damit das am höchsten verschuldete Industrieland der Welt aus einer möglichen Schuldenkrise beschleunigt herauszuführen. Diese Woche wird der Plan endgültig vernichtet, wie die «NZZ» berichtet.

Shinzo Abes Kabinett wird diesen Mittwoch einen zweiten Nachtragshaushalt beschliessen. Um etwa 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, insgesamt zirka 1800 Milliarden Franken, sollen die Hilfen erhöht werden. Das Ausmass der Krise sei beispiellos, begründete er den Schritt öffentlich: «Wir werden unsere Unternehmen und Arbeitsplätze um jeden Preis schützen».

Sein Ziel ist verständlich, das Ausmass der Neuverschuldung noch offen, schreibt die «NZZ». Ein Grossteil der Hilfen besteht aus Krediten. Aber ein Preis ist damit schon heute klar: Japans Notenbank kann jede Hoffnung abschreiben, irgendwann zu geldpolitisch normalen Zeiten zurückzukehren.

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