Israels Militärchef: Einberufung Zehntausender Reservisten
Ejal Zamir, der israelische Generalstabschef, hat eine grosse Mobilisierung von Reservisten für das israelische Militär angekündigt.

Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir hat die grosse Mobilisierung von Reservisten für eine Ausweitung der Angriffe im Gaza-Krieg bestätigt.
«Diese Woche versenden wir Zehntausende Einberufungsbefehle an unsere Reservisten, um unsere Operation im Gazastreifen zu verstärken und auszuweiten», sagte der Militärchef bei einem Besuch in einer Marinebasis südlich von Haifa.
«Wir erhöhen den Druck mit dem Ziel, unsere Leute zurückzubringen und die Hamas zu besiegen.», sagte Zamir nach Armeeangaben bei einem Treffen mit Mitgliedern des Marine-Kommandos.
«Wir werden in weiteren Gebieten operieren und alle Infrastrukturen über und unter der Erde zerstören.» Im Gazastreifen werden nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten festgehalten.
Das israelische Sicherheitskabinett wollte am Abend noch über eine Ausweitung des Gaza-Kriegs beraten. Nach Berichten israelischer Medien hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entsprechenden Plänen bereits grundsätzlich zugestimmt.
Eine Ausweitung der Angriffe dürfte die ohnehin prekäre humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschärfen. Hilfsorganisationen sprechen von katastrophalen Zuständen.
Seit gut zwei Monaten lässt Israel keine Hilfslieferungen mehr in das abgeriegelte Gebiet, in dem rund zwei Millionen Palästinenser leben.
Der Krieg wurde durch den Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 im israelischen Grenzgebiet ausgelöst. Dabei wurden etwa 1200 Menschen getötet und über 250 Israelis verschleppt.
Seitdem sind laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium im Gazastreifen rund 52'500 Menschen getötet worden. Allein seit Wiederaufnahme der Angriffe am 18. März sollen etwa 2400 Personen ums Leben gekommen sein.