Isreals Militärchef Aviv Kochavi hält eine «begrenzte Konfrontation mit dem Iran –oder auch mehr als das – nicht für unwahrscheinlich».
Iran Israel
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, links, und der Generalstabchef Aviv Kochavi halten eine Pressekonferenz im November 2019. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Israels Militärchef stuft eine Konfrontation mit Iran als «nicht unwahrscheinlich» ein.
  • Die Regionalpolitik des Irans werden in letzter Zeit deutlich aggressiver.

Israel muss sich nach Einschätzung seines Generalstabschefs auf die Möglichkeit einer begrenzten Konfrontation mit dem Iran einstellen. Teheran treibe sein Atomprogramm immer weiter voran, sagte Militärchef Aviv Kochavi am Mittwoch während einer Sicherheitskonferenz nahe Tel Aviv. Der Iran reichere mehr Uran an und setze mehr Zentrifugen ein. Es bestehe die Gefahr, dass der Iran angesichts einer mangelnden Reaktion des Westens, bald eine Atombombe bauen könne.

«Irans Regionalpolitik wird aggressiver»

Der Iran verfolge in letzter Zeit auch eine deutlich aggressivere regionale Politik. Vor allem gegen die arabischen Golfstaaten, sagte der Militärchef. «Es gibt keine Reaktion, keine Gegenangriffe und keine Abschreckung angesichts dieser iranischen Aktionen.»

Auch gegen Israel verfolge die Führung in Teheran eine aggressivere Politik, sagte Kochavi. «Aber wir reagieren, und wir werden weiter reagieren.» Angesichts der veränderten Realität sei «die Möglichkeit einer begrenzten Konfrontation – oder mehr – mit dem Iran nicht unwahrscheinlich».

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Iran bereits zuvor als «grösste Bedrohung für die Existenz Israels» bezeichnet. Israel sei entschlossen, diese Bedrohung abzuwehren, sagte er Ende Juni 2018.

Israel und Iran kämpfen um Einfluss in Syrien

Die israelische Luftwaffe hat in der Vergangenheit mehrfach Ziele in Syrien angegriffen. Die Bombardierungen richteten sich Beobachtern zufolge gegen Kräfte, die mit dem Iran verbunden sind. Israel will verhindern, dass der Erzfeind seinen Einfluss in Syrien militärisch weiter ausbaut.

Der Iran und die schiitische Hisbollah unterstützen im syrischen Bürgerkrieg die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad. Beim jüngsten Raketenangriff nahe der Hauptstadt Damaskus sind nach Angaben von Aktivisten am Sonntag mindestens drei Menschen getötet worden. Bei den Todesopfern soll es sich um iranische Staatsbürger handeln, teilte die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mit.

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