Nach dem Tod eines elfjährigen Palästinensers im südlichen Westjordanland untersucht Israels Armee den Vorfall. Der Hergang der Tragödie ist noch unklar.
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Die UN kritisiert die israelische Besetzung der Palästinensergebiete. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die israelische Armee untersucht einen Vorfall, bei dem ein 11-Jähriger erschossen wurde.
  • Der Hergang der Tragödie mutet äusserst kurios an.

Israelische Soldaten hätten in der Nähe eines militärischen Stützpunktes bei Hebron «verdächtigte Aktivität» beobachtet, teilte das Militär am späten Mittwochabend mit. Einige Männer seien aus einem Auto ausgestiegen und hätten im Boden gegraben. Bei einer Untersuchung hätten die Soldaten dort zwei Säcke gefunden, in einem die Leiche eines neugeborenen Babys.

Funeral of 12-years old Moayad Al Alami in West Bank
Eine Palästinenserin trauert am Leichentuch des Kindes, dass erschossen worden sein soll. - keystone

Kurz darauf hätten die Truppen ein heranfahrendes Fahrzeug gesehen und seien davon ausgegangen, es handele sich um dasselbe Auto wie zuvor. Der Fahrer habe trotz Rufen und Warnschüssen in die Luft nicht angehalten.

Soldaten gruben Baby-Leiche aus

Daraufhin hätten die Soldaten auf die Reifen geschossen. «Wir untersuchen die Vorwürfe, dass ein jugendlicher Palästinenser durch die Schüsse getötet wurde», hiess es in der Mitteilung der Armee. «Der Vorfall wird durch ranghohe Kommandeure geprüft.» Auch die Militärpolizei sei an der Untersuchung beteiligt.

Funeral of 12-years old Moayad Al Alami in West Bank
Der Junge verstarb im Spital an seinen Verletzungen. - keystone

Nach palästinensischen Medienberichten sass der Junge im Auto seines Vaters, als er tödlich verletzt wurde. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, er sei später im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben.

Palästinensische Medien berichteten zu dem Hergang, Anwohner hätten ein Neugeborenes auf einem Friedhof bei Hebron beigesetzt. Nach der Ausgrabung durch die Soldaten seien sie von den Behörden informiert worden, dass sie zurückkommen und das Kind erneut begraben sollten.

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