Ein israelischer Experte meint, dass es noch zu früh für Einschätzungen zur neuen Omikron-Variante ist. Wissenschaftliche Daten sollten abgewartet werden.
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Mittlerweile sind in etlichen Ländern Fälle der Omikron-Variante aufgetaucht. Foto: Alberto Pezzali/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ran Balicer hält Einschätzungen zur neuen Corona-Variante Omikron für verfrüht.
  • Der israelische Corona-Experte meint, dass die Meinungen stark auseinander gehen werden.
  • Laut ihm solle man auf wissenschaftlich verlässliche Daten warten.

Der israelische Corona-Experte Ran Balicer hält Einschätzungen zur Gefährlichkeit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus für verfrüht. Er habe bereits vor einigen Tagen geschrieben, «dass die kommenden zwei Wochen voll mit Meinungen, persönlichen Eindrücken, unvollständigen und zweideutigen Daten» sein werden, sagte Balicer, Vorsitzender des Expertenbeirats der israelischen Regierung, am Dienstag in einem Gespräch mit Journalisten.

«Einige werden sagen, dass es ein ernstes Problem ist, schlimmer als erwartet, andere werden uns genau in die andere Richtung führen», sagte Balicer. In der Zwischenzeit sei es wichtig, «Kurs zu halten», bis wirklich wissenschaftlich verlässliche Daten vorliegen.

«Normal, dass alles noch nebulös ist»

«Wir haben unterschiedliche Einschätzungen gehört von den Chefs von Moderna und Pfizer» sagte der israelische Experte. Moderna-Chef Stephane Bancel hatte sich skeptisch zur Wirksamkeit der bisherigen Impfstoffe gegen Omikron geäussert, Pfizer-Chef Albert Bourla sprach von einer möglicherweise verringerten Wirksamkeit.

Stéphane Bancel
Stéphane Bancel, Chef von Moderna. - AFP

«Es ist in den ersten Wochen nach Auftauchen einer neuen Variante normal, dass alles noch nebulös ist, dass man noch keine sicheren Aussagen treffen kann», sagte Balicer. «Wir müssen wirklich geduldig sein.»

Die Omikron-Variante (B.1.1.529) war zuerst im südlichen Afrika nachgewiesen worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft sie vorsorglich als «besorgniserregend» ein. Die vierte Corona-Welle gilt in Israel zwar als überwunden. Zuletzt gab es jedoch einen Neuanstieg der Infektionsfälle, Experten sehen den möglichen Beginn einer fünften Welle.

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