Israel verschleppt Person aus nordlibanesischer Stadt Batrun

Keystone-SDA
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Libanon,

Das israelische Militär nimmt in Nordlibanon eine Person gefangen und bringt sie nach Israel. Es handelt sich offenbar um ein hochrangiges Hisbollah-Mitglied.

Die Uno-Blauhelm-Mission Unifil ist weiterhin im Libanon im Einsatz. Sie hat von der Uno grünes Licht für weitere Einsätze erhalten. (Archivbild)
Die Uno-Blauhelm-Mission Unifil ist weiterhin im Libanon im Einsatz. Sie hat von der Uno grünes Licht für weitere Einsätze erhalten. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/ATEF SAFADI

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der nordlibanesischen Küstenstadt Batrun ein hochrangiges Hisbollah-Mitglied gefangengenommen. Der Mann sei auf israelisches Territorium gebracht worden und werde zurzeit verhört.

Der geschäftsführende libanesische Verkehrsminister Ali Hamia hatte zuvor gesagt, dass es sich bei dem Entführten um Imad Amhaz handele, wie der libanesische TV-Sender Al-Dschadid berichtete. Amhaz sei ein ziviler Kapitän, der an einem Institut für Meereswissenschaften in Batrun studiere.

Hisbollah-Kreise: «eklatanter Verstoss gegen libanesische Souveränität»

Laut staatlicher Nachrichtenagentur NNA untersuchen die Behörden den Fall. Dem Bericht zufolge hätten Anwohner gemeldet, dass unbekannte Militäreinheiten im Morgengrauen eine Person in Batrun entführt hätten. Eine «nicht identifizierte Militäreinheit» hätte eine «Seelandung» in Batrun durchgeführt. Sie hätten den Entführten zum Strand gebracht und seien von dort mit einem Schnellboot aufs offene Meer gefahren.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, die betroffene Person sei in Waffenschmuggel der Hisbollah zwischen dem Libanon und Syrien involviert gewesen. Die Hisbollah äusserte sich zunächst nicht.

Aus Kreisen der Schiitenmiliz hiess es, der Vorfall stelle eine «eklatante Verletzung der libanesischen Souveränität» dar. Der libanesische Staat müsse dafür zur Rede gestellt werden. Es sei nicht nachvollziehbar, dass diejenigen, die für die Seeüberwachung zuständig seien, den Vorfall nicht bemerkt hätten.

Unifil: Waren nicht in Entführung involviert

Unifil, die UN-Beobachtermission im Libanon, erklärte, nicht an irgendeiner Entführung oder an «anderen Verletzungen der libanesischen Souveränität» beteiligt gewesen zu sein. Desinformationen und falsche Gerüchte in dem Zusammenhang seien unverantwortlich und gefährdeten die Friedenstruppen, hiess es weiter.

Aufgabe von Unifil ist unter anderem, die libanesische Regierung bei der Überwachung der Seegrenzen zu unterstützen. Daran ist auch die Bundeswehr beteiligt. Das Kommando über die multinationalen maritimen Einheiten vor der Küste des Libanons unterliegt dem deutschen Unifil-Auftrag.

Die Küstenstadt Batrun liegt etwa 50 Kilometer nördlich von der Hauptstadt Beirut. Die Stadt wird überwiegend von Christen bewohnt und ist ein beliebtes Ziel für Touristen. Die Hisbollah ist dort nicht präsent.

Kommentare

User #1454 (nicht angemeldet)

Wahnsinn absoluter horror Wahnsinn! Teufel lässt grüssen

Nicole

Israel meint und die ganze Wlt soll alles glauben? Wieder eine Rote Linie mehr die Israel überschritten hat.

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