Vor zwei Wochen begann der Israel-Krieg mit den Attacken der Hamas. Auf beiden Seiten gibt es über 1000 Todesopfer, Israel bereitet eine Bodenoffensive vor.
Israel-Krieg
Am 7. Oktober griffen Hamas-Kämpfer Israel an. Es war der Beginn des Israel-Kriegs. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel bereitet seine Bodenoffensive im Gazastreifen vor.
  • Die Hamas hat zwei US-Geiseln nach Vermittlung Katars freigelassen.
  • Palästinenser warten weiter auf erste Hilfslieferungen aus Ägypten.
Ad

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben über 1000 Todesopfer zu beklagen. Israel hat über 300'000 Reservisten mobilisiert, die Vorbereitungen für eine Bodenoffensive sind abgeschlossen.

Seit den Attacken blockiert Israel den Zugang zum Gazastreifen, weshalb Wasser, Nahrung und Medikamente knapp werden. Aus Ägypten sollen spätestens am Samstag erste Hilfslieferungen ankommen. Zudem haben die Hamas nach Vermittlungen Katars zwei US-Geiseln freigelassen.

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse von Freitag können Sie im Ticker hier nachlesen.

22.37: Israels Armee will Berichten zufolge ihre Luftangriffe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen noch einmal verstärken. «Wir erhöhen die Angriffe und minimieren die Gefahr», zitierten israelische Medien Armeesprecher Daniel Hagari am Samstag. «Wir müssen unter den besten Bedingungen in die nächste Phase des Krieges eintreten.»

Ob er mit der «nächsten Phase» die erwartete Bodenoffensive in dem Küstenstreifen am Mittelmeer meinte, sagte er demnach allerdings nicht. Seit dem Terrorangriff der Hamas vor zwei Wochen hatte die israelische Armee bereits zahlreiche Ziele im Gazastreifen bombardiert.

Hamas will erst nach dem Israel-Krieg verhandeln

18.14: Über eine Freilassung israelischer Soldaten unter den in den Gazastreifen verschleppten Geiseln will die islamistische Hamas nach Angaben eines Sprechers erst nach dem Krieg verhandeln.

Angehörige von Geiseln in Tel Aviv
Angehörige von Menschen, die von Hamas-Kämpfern entführt wurden, beten in Tel Aviv umgeben von 203 leeren Stühlen. Petros Giannakouris/AP/dpa - dpa

«Über dieses Thema wird nicht gesprochen, bis die israelische Aggression gegen den Gazastreifen und das palästinensische Volk allgemein beendet ist», sagte Osama Hamdan, der im Libanon lebt. Die Hamas will eine Freilassung palästinensischer Häftlinge in israelischen Gefängnissen erreichen.

In der Frage ziviler Geiseln – die er als «Gäste» bezeichnete – sei die Hamas im Kontakt mit verschiedenen Ländern, darunter Ägypten, Katar, der Iran, die Türkei, China und Russland, sagte Hamdan.

17.53: Nach der Freilassung zweier US-Geiseln hat sich Vermittler Katar optimistisch zu einer möglichen Freilassung weiterer Zivilisten geäussert. «Wir sind auf einem Weg, der sehr bald zur Freilassung der Geiseln, insbesondere der Zivilisten, führen wird.» Das sagte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Aussenministeriums, der «Welt am Sonntag».

Israelisch-kanadische Friedensaktivistin wohl unter Hamas-Geiseln

15.09: Unter den mehr als 200 Geiseln im Gazastreifen wird auch eine israelisch-kanadische Friedensaktivistin vermutet.

Vivian Silver werde seit zwei Wochen vermisst, bestätigte ihr Sohn Yonatan Zeigen am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Er gehe davon aus, dass die 74-Jährige aus dem Kibbutz Beeri im Gazastreifen festgehalten werde. «Wir waren noch in Kontakt, bis die Bewaffneten sie mitnahmen.»

14.46: Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat zur Unterscheidung der Hamas und der palästinensischen Zivilbevölkerung aufgerufen.

Es sei klar, «dass die Täter dieses Terrors nicht für das palästinensische Volk sprechen. Sie sprechen nur für sich selbst. Sie sprechen die Sprache des Terrors.»

Zahl der im Israel-Krieg getöteten Menschen in Gaza steigt auf 4385

13.54: Die Zahl der getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums um mehr als 200 Opfer angestiegen.

Israel-Krieg
Palästinenserinnen und Palästinenser versammeln sich um ein im Israel-Krieg zerstörtes Haus. - ap

Damit sollen im Gazastreifen bislang 4385 Menschen getötet worden sein. Zuletzt hatte die Behörde noch von 4137 Toten gesprochen. Am Samstag erklärte das Ministerium, unter den Opfern seien 1756 Kinder und Jugendliche.

13.23: Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat sich nach Einschätzung des israelischen Verteidigungsministers «dazu entschieden, an den Kämpfen teilzunehmen».

13.11: Nach den Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung im nördlichen Gazastreifen sind rund 700'000 Palästinenser in den Süden des Küstenstreifens geflohen. Das teilt das israelische Militär mit. Die verbliebenen Menschen werden aufgerufen, ebenfalls in den Süden zu fliehen.

13.03: Jordaniens König Abdullah II. hat Israels Angriffe im Gazastreifen in einer wortgewaltigen Rede scharf kritisiert.

Das «unerbittliche Bombardement in Gaza» sei «auf jeder Ebene grausam und skrupellos», sagte Abdullah II. beim Gipfeltreffen zum Nahost-Krieg in Kairo am Samstag.

«Es ist eine kollektive Strafe für eine belagerte und hilflose Bevölkerung. Es ist ein eklatanter Bruch des humanitären Völkerrechts. Es ist ein Kriegsverbrechen.»

«Wir werden niemals unser Land verlassen»

12.24: Die palästinensische Bevölkerung wird nach Worten von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Israel-Krieg bis zum Schluss ausharren.

Palästina
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. - ap

Abbas sagte beim Gipfeltreffen zum Konflikt in Kairo am Samstag: «Wir werden niemals gehen. Wir werden niemals unser Land verlassen. Wir werden aufrecht auf unserem Land stehen bis zum Ende.»

12.12: UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einem Nahost-Gipfeltreffen eine humanitäre Feuerpause im Israel-Krieg gefordert.

guterres
Guterres beim Menschenrechtsrat in Genf. - AFP

Er nannte drei unmittelbare Ziele. Erstens: die ungehinderte humanitäre Hilfe für die Zivilisten im Gazastreifen. Zweitens: die sofortige und bedingungslose Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln und drittens: engagierte Bemühungen, die Gewalt einzudämmen, um eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern.

Auch Frankreich hat eine humanitäre Feuerpause gefordert. Das Aussenministerium in Paris teilte am Samstag mit: «Wir rufen zu einer humanitären Feuerpause auf.»

Mehr als 1400 Tote Israelis im Israel-Krieg

12.09: Nach zwei Wochen Krieg hat das israelische Militär eine aktuelle Bilanz der Opferzahlen veröffentlicht.

In Folge der Angriffe von Hamas-Terroristen seien mehr als 1400 Tote zu beklagen. Mehr als 4600 Menschen seien verletzt worden, hiess es in einem Post auf der Plattform X. Mehr als 200 Geiseln seien in den Händen der Hamas.

12.03: International zeigt man sich erleichtert über die Grenzöffnung in Gaza. Unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz und Briten-Aussenminister James Cleverly begrüssten den Hilfslieferungs-Start.

Israel-Krieg
Von der Leyen im EU-Parlament. - AFP

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigt sich auf X zufrieden: Es sei «ein wichtiger erster Schritt, das Leiden unschuldiger Menschen zu lindern».

Auf dem ersten Konvoi mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen waren 60 Tonnen Lebensmittel des UN-Welternährungsprogramms (WFP). Dosen mit Thunfisch, Weizenmehl, Nudeln, Bohnen und Tomatenpaste würden so schnell wie möglich an die Bedürftigen verteilt.

«Diese Nahrungsmittel werden dringend gebraucht, die Verhältnisse im Süden des Gazastreifens sind katastrophal», sagte die WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain.

Explosion nahe Israel-Botschaft auf Zypern

11.57: Nahe der israelischen Botschaft in Zyperns Hauptstadt Nikosia ist ein kleiner Sprengsatz explodiert, der keinen Schaden anrichtete.

Die Polizei nahm vier Männer im Alter zwischen 17 und 21 Jahren in Gewahrsam. Das berichtete der zyprische Rundfunk unter Berufung auf die Behörden.

Der Sprengsatz sei von geringer Leistung gewesen. Er explodierte demnach am frühen Samstagmorgen rund 30 Meter vom Eingang der Botschaft entfernt. Die in Gewahrsam genommenen Männer sollen aus Syrien stammen, berichteten örtliche Medien weiter.

10.50: Die israelische Armee hat den Tod eines Soldaten im Israel-Krieg an der Grenze zum Libanon bestätigt. Der 22-jährige Oberfeldwebel der Reserve sei am Freitag während eines Angriffs aus dem Libanon mit einer Panzerabwehrrakete getötet worden. Das erklärte das Militär am Samstag.

10.36: Bei einer unbewilligten Pro-Palästina-Kundgebung zum Israel-Krieg am Freitagabend in Zürich sind 25 Personen kontrolliert und weggewiesen worden. Sachbeschädigungen wurden der Stadtpolizei bisher keine gemeldet.

Aufgrund der Verhältnismässigkeit seien die Kundgebung sowie der Umzug toleriert worden. Das teilte die Zürcher Stadtpolizei am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Erste Hilfslieferungen für Gaza im Israel-Krieg

09.31: Erste Hilfslieferungen in den Gazastreifen sind angelaufen. Einige Lastwagen fuhren am Samstag von Ägypten in den palästinensischen Bereich des Grenzübergangs Rafah.

Israel-Krieg
Hilfsgütertransporter warten gestern Freitag auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen. - epa

Das war auf Bildern im ägyptischen Fernsehen zu sehen war. Demnach sollen Güter von 20 Lastwagen mit Arzneimitteln in den Gazastreifen geliefert werden.

Es sind die ersten Lieferungen über Rafah seit Kriegsbeginn vor zwei Wochen. Wie lange die Grenze für Hilfslieferungen offen bleiben sollte, blieb zunächst unklar. Zuletzt hatten sich etwa 170 Lastwagen mit humanitären Versorgungsgütern auf ägyptischer Seite vor dem Übergang gestaut.

09.27: Auch zwei Wochen nach Beginn des Israel-Kriegs feuern militante Palästinenser weiter Raketen aus dem Küstenstreifen ab.

In der israelischen Hafenstadt Aschdod nördlich des Palästinensergebiets heulten am Samstag Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Angaben zu Schäden oder Verletzten.

Am Freitagabend und in der Nacht hatte es auch in den Grenzorten zum Gazastreifen wieder Raketenalarm gegeben. Diese Ortschaften wurden allerdings weitgehend geräumt, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Auch in der Küstenstadt Aschkelon gab es am Freitagabend mehrmals Raketenalarm.

Israel ruft Bürger zum Verlassen von Ägypten und Jordanien auf

09.08: Israel hat seine Staatsbürger dazu aufgerufen, die arabischen Nachbarländer Ägypten und Jordanien zu verlassen. Grund sind Sorgen vor Vergeltungsangriffen wegen dem Israel-Krieg.

Das israelische Aussenministerium veröffentlichte am Samstag eine entsprechende Empfehlung des Nationalen Sicherheitsstabs. Die Alarmstufe für die Länder sei auf die höchste Warnstufe erhöht worden.

Palästina
Menschen protestieren an der Grenze zwischen Gaza und Ägypten für Palästina. - epa

Für Marokko gelte wie für Jordanien und Ägypten die Empfehlung, auf nicht essenzielle Reisen dorthin zu verzichten. Eine Reisewarnung gelte auch für andere Länder der Region wie die Türkei sowie die Golfstaaten und andere muslimische Länder. Es habe zuletzt eine Verschärfung anti-israelischer Proteste gegeben.

05.52: Die Opferzahlen im Gazastreifen steigen weiter. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium sind bei israelischen Angriffen 4137 Menschen gestorben, davon 70 Prozent Frauen und Kinder. Mehr als 1000 Personen würden zudem vermisst, sie befänden sich vermutlich unter den Trümmern.

Israel-Krieg: Hamas hatte bei Angriff wohl nordkoreanische Waffen

05.15: Der Angriff der Hamas vor zwei Wochen überraschte alle, schnell wurden Fragen laut, wer die radikalislamische Organisation unterstützt hatte. Neben der Hisbollah, dem Iran und Russland wird nun Nordkorea als möglicher Komplize genannt. Gemäss der Nachrichtenagentur AP verwendeten die Terroristen Waffen des totalitären Staates.

Videos der Kämpfer und Funde zeigen, dass von Schulterwaffen abgefeuerte F-7-Granaten verwendet worden sind. Diese nordkoreanischen Waffen wurden zuvor schon in Syrien, dem Irak und im Libanon gefunden. Experten werfen dem Regime nun vor, die Hamas schon seit langem zu unterstützen, beschlagnahmte Waffenlieferungen mit nordkoreanischen Produkten zeigten dies. Pjöngjang dementiert, palästinensische Gruppen zu auszurüsten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Ursula von der LeyenLebensmittelMahmud AbbasOlaf ScholzHisbollahExplosionGewaltWasserStrafeHamasSchweizer ArmeeTodEUIsrael-Gaza-KriegKrieg