Israel erklärt: Armee will Waffenruhe in Gaza wieder einhalten
Die israelische Armee will nach eigenen Angaben die Waffenruhe im Gazastreifen wieder einhalten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die israelische Armee will die Waffenruhe im Gazastreifen wieder einhalten.
- Zuvor hatte Israel Ziele im Gazastreifen bombardiert, wie die israelische Armee mitteilt.
- Gemäss palästinensischen Angaben, kamen dabei mehr als 90 Menschen ums Leben.
Israels Armee hat auf Anweisung der politischen Führung mit «der erneuten Durchsetzung der Waffenruhe begonnen», teilte die israelische Armee am Morgen mit.
Zuvor habe das Militär nach Verstössen gegen die Vereinbarung durch die islamistische Hamas «mehr als 30 Terroristen, die Führungspositionen innerhalb der im Gazastreifen operierenden Terrororganisationen innehatten, angegriffen». Die Armee kündigte zudem an, weiterhin «auf jeden Verstoss entschieden reagieren» zu wollen.
Palästinenser: Mehr als 90 Tote bei Angriffen in Gaza
Israels Armee hat palästinensischen Angaben zufolge vor Wiedereinhaltung der Waffenruhe Ziele im Gazastreifen heftig bombardiert. Bis zum Morgen habe es 91 Tote gegeben, darunter Dutzende Minderjährige, hiess es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen.
Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Es wären die meisten Todesopfer seit Beginn der Vereinbarung am 10. Oktober.
Krankenhausangaben zufolge gab es allein bei einem Angriff auf das als humanitäre Zone ausgewiesene Gebiet Al-Mawasi im Süden des Gebiets acht Tote. Demnach soll Israel Zelte von Vertriebenen bombardiert haben. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorwurf.

Auch in Nuseirat im zentralen Abschnitt des Gazastreifens sollen laut medizinischen Kreisen acht Menschen getötet worden sein. Dort sei das Haus einer Familie getroffen worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete dabei 18 Tote.
Demnach sollen noch Menschen unter den Trümmern des Gebäudes verschüttet sein. Das israelische Militär gab auf Anfrage auch zu diesem Vorfall zunächst keine Stellungnahme.
Trump: Nichts wird Waffenruhe gefährden
Israel reagierte mit den heftigen Bombardements auf einen Angriff der Hamas auf israelische Soldaten, bei dem einer getötet wurde, sowie auf Verzögerungen bei der vereinbarten Übergabe getöteter Geiseln. Die Hamas wies eine Verantwortung für den Angriff auf die Soldaten zurück. Unabhängig überprüfen liess sich das nicht.
Die Hamas hatte zuvor ausserdem anstelle der Leiche einer noch vermissten Geisel sterbliche Überreste eines bereits beigesetzten Israelis ausgehändigt.
Trotz der neuen Eskalation der Gewalt im Gazastreifen beteuerte US-Präsident Donald Trump den Bestand der Waffenruhe-Vereinbarung. Nichts werde die Waffenruhe gefährden. Die Hamas habe zugesagt, dass sie sich «benehmen» werde.
















