Die Terrormiliz ISWAP hat in Nigeria elf Geiseln aus Rache für den Tod von IS-Anführer Abu Bakr Al-Bagdadi getötet.
Abu Bakr al-Baghdadi Nigeria
Der getötete IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi. - AL-FURQAN MEDIA/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ende Oktober wurde der IS-Anführer Abu Bakr Al-Bagdadi bei einer US-Mission getötet.
  • Der IS-Ableger ISWAP rächt seinen Führer mit der Tötung von elf Geiseln.

In Nigeria haben mutmasslich radikale Islamisten per Video die Tötung von elf ihrer Geiseln bekannt gegeben. Die Menschen wurden aus Rache für den Tod von IS-Anführer Abu Bakr Al-Bagdadi umgebracht.

Regierung von Nigeria schockiert

Die Regierung des westafrikanischen Staates äusserte sich am Freitagabend geschockt. Die Hinrichtung unschuldiger Geiseln «durch gottlose Banden von Massenmördern», würden den Islam durch ihre Barbarei in Verruf bringen.

Präsident von Nigeria, Muhammadu Buhari, rief die aus Christen und Muslimen bestehende Bevölkerung auf, sich nicht spalten zu lassen. «Diese Agenten der Finsternis sind Feinde unserer gemeinsamen Humanität, und sie lassen kein Opfer aus.» Dabei spiele es keine Rolle, ob es sich dabei um Muslime oder Christen handelt.

Nigeria
Muhammadu Buhari, Präsident von Nigeria, bei einem Auftritt im Rahmen der Wahlen. - Keystone

Der Westafrika-Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die ISWAP, hatte per Video die Hinrichtung der überwiegend christlichen Opfer gezeigt. Einigen wurde die Kehle durchgeschnitten, andere wurden erschossen.

Die USA hatten Ende Oktober den Tod von IS-Anführer Al-Bagdadi bekannt gegeben; er hatte sich selbst in die Luft gesprengt, als eine Spezialeinheit des US-Militärs ein Haus in Nordsyrien stürmte.

Terrormilizen in Sahelzone aktiv

ISWAP hatte sich von der nigerianischen Terrormiliz Boko Haram abgespalten. Der IS-Ableger sowie etliche weitere islamistische Terrorgruppen sind in der Sahelzone aktiv. Dabei handelt es sich um ein Gebiet südlich der Sahara, das sich vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt.

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Nigerias Militär patrouilliert durch die Strassen. (Archivbild) - Keystone

Sie sind schwer zu bekämpfen und verüben immer wieder Anschläge im Niger, in Burkina Faso, in Kamerun und in Mali. Dort bemüht sich eine UN-Mission um Stabilität, daran sind auch rund 1000 Bundeswehrsoldaten beteiligt.

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