Iran: Schwester des geistlichen Oberhaupts unterstützt Proteste

Seit drei Monaten protestiert die Bevölkerung Irans gegen das fundamentalistische Regime des Landes. Weltweit hat die Bewegung prominente Unterstützung.

Auch die Schwester des geistlichen Oberhaupts, Ayatollah Ali Chamenei, steht hinter den Demonstrationen – wie auch seine Nichte.

Badri Hosseini Chamenei verurteilt in einem von ihrem Sohn veröffentlichten Brief die «despotische» Führung ihres Bruders. Auf Twitter ist der Brief in mehreren Sprachen veröffentlicht worden. «Ich denke, es ist an der Zeit, zu erklären, dass ich gegen die Taten meines Bruders bin», schreibt sie.

Sie wirft der Staatsführung vor, Iran und Iranern nichts als Leid und Unterdrückung gebracht zu haben. Sie habe es immer als ihre Pflicht gesehen, mit ihrem Bruder über die Bedürfnisse des Volkes zu sprechen, beteuert Chamenei. «Doch er hörte nicht auf mich und liess weiter unschuldige Menschen unterdrücken und umbringen.»

Weiter spricht sie ihr Mitgefühl gegenüber allen Müttern aus, «die die Verbrechen des Regimes der Islamischen Republik» betrauern.

Sie könne wegen ihrer körperlichen Verfassung leider nicht an den Protesten teilnehmen, erklärt sie. Trotzdem findet sie klare Worte und positioniert sich erneut: «Ich hoffe, den Sieg der Bevölkerung und den Sturz dieser Iran regierenden Tyrannei bald zu sehen.»

Erneut protestierten Studierende am Mittwoch und boykottierten ihre Vorlesungen. Auch viele Geschäfte wurden den dritten Tag in Folge bestreikt.