Iran & Israel: Wieso Putin jetzt zwischen den Stühlen steht
Putin steht im Nahost-Konflikt zwischen Israel und dem Iran vor einer schwierigen Gratwanderung. Seine Rolle als Vermittler ist umstritten.

Russlands Präsident Wladimir Putin pflegt enge Beziehungen zum Iran, der im Ukraine-Krieg als wichtiger Waffenlieferant gilt. Gleichzeitig unterhält Moskau traditionell gute Kontakte zu Israel.
Das macht die aktuelle Eskalation für den Kreml besonders heikel, wie die «Morgenpost» berichtet.
Putin hat sich in den vergangenen Tagen sowohl mit dem iranischen Präsidenten als auch mit Israels Premierminister ausgetauscht. Laut Kreml forderte er von beiden Seiten Zurückhaltung und bot sich als Vermittler an.
Iran & Israel: Putin fordert Lösung des Konflikts
Dabei verurteilte er die israelischen Angriffe auf den Iran als Bruch des Völkerrechts. Er betonte die Notwendigkeit, den Konflikt politisch zu lösen, wie «Morgenpost» weiter berichtet.

Russland sieht sich durch die westlichen Sanktionen eng an den Iran gebunden. Beide Länder kooperieren militärisch und wirtschaftlich, etwa beim Austausch von Drohnen und Luftabwehrsystemen.
Dennoch schätzen Experten eine direkte militärische Unterstützung des Irans durch Russland als unwahrscheinlich ein. Moskau würde einen offenen Konflikt mit Israel und den USA vermeiden wollen, wie «finanzmarktwelt.de» analysiert.
Vermittlerrolle Russlands
US-Präsident Donald Trump zeigte sich offen für eine Vermittlerrolle Putins im Nahost-Konflikt. Putin habe sich in einem Telefonat selbst für diese Aufgabe ins Spiel gebracht, wie «Zeit Online» berichtet.
Trump betonte, dass beide ein Ende des Krieges zwischen Israel und dem Iran befürworten.

Russland hat schon bei den Verhandlungen zum iranischen Atomprogramm versucht, als Vermittler zu agieren. Die aktuelle Lage zwingt Putin jedoch, zwischen den Interessen seiner Verbündeten und seiner eigenen geopolitischen Positionierung zu balancieren.
Eigene Interessen und Risiken
Russlands Hauptinteresse liegt darin, die USA im Nahen Osten zu binden und seinen Einfluss in der Region auszubauen. Waffenlieferungen an den Iran dienen dabei ebenso wie diplomatische Initiativen.
Ein Flächenbrand, der das iranische Regime gefährden könnte, liegt jedoch nicht im Interesse Moskaus, so Experten laut «finanzmarktwelt.de».
Putin bleibt somit auf einem schmalen Grat. Er muss den Iran als Partner halten, ohne Israel und die USA offen zu provozieren.
Die internationale Gemeinschaft fordert unterdessen verstärkt eine diplomatische Lösung und eine Rückkehr zum Dialog, wie die «Tagesschau» berichtet.