Der hoch verschuldete Krisenstaat Sri Lanka erhält vom Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Hilfsprogramm in Höhe von rund drei Milliarden US-Dollar (2,8 Milliarden Euro). «Sri Lanka wurde von einer katastrophalen wirtschaftlichen und humanitären Krise schwer getroffen», teilte der IWF am Montag mit. Das auf vier Jahre angelegte Kreditprogramm soll Wirtschaft und Entwicklung des Inselstaats stützen und dabei helfen, die Staatsfinanzen wieder zu stabilisieren. Eine erste Auszahlung von rund 333 Millionen Dollar soll demnach sofort überwiesen werden.
Internationaler Währungsfonds in Washington
Internationaler Währungsfonds in Washington - AFP/Archiv

Weitere Tranchen des Hilfsprogramms sind an Bedingungen wie die Umsetzung bestimmter Reformen geknüpft.

Um die Kredite zu bekommen, hatte die Regierung von Präsident Ranil Wickremesinghe bereits vorab Reformen wie Steuererhöhungen vorgenommen. Das führte zu Protesten von politischen Parteien und Gewerkschaften.

Sri Lankas Finanzminister Shehan Semasinghe sagte angesichts von Vorwürfen fehlender Kontrolle möglicher Korruption: «Wir werden die Kontrolle der Finanzen verschärfen und neue Gesetze gegen die Korruption erlassen.» Er betonte, das IWF-Programm werde helfen, Glaubwürdigkeit zu schaffen, um damit auch Kredite von anderen Gebern und Finanzinstituten zu erhalten. Sri Lanka hatte im vergangenen Jahr angesichts der Krise seinen Schuldendienst ausgesetzt.

Sri Lanka mit seinen etwa 22 Millionen Einwohnern war im vergangenen Jahr in die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten gerutscht. Die Bevölkerung des Inselstaates südlich von Indien kämpft mit Engpässen, die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen. Massenproteste hatten im vergangenen Sommer zur Flucht von Präsident Gotabaya Rajapaksa ins Ausland und zu seinem Rücktritt geführt.

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