Intakter Regenwald kann vor Seuchen schützen
Indigene Völker sind massgeblich an der Erhaltung der Regenwälder beteiligt. Nun zeigt eine Studie, dass ihre Gebiete der Seuchenverbreitung entgegenwirken.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine neue Studie zeigt, dass indigene Völker den Krankheiten im Regenwald entgegenwirken.
- In ihren Gebieten wächst der Wald dichter, das fördert die Speicherung des Kohlenstoffs.
- Illegale Brandrodungen gefährden diesen positiven Effekt.
Indigene Völker sind in weiten Teilen der Regenwälder beheimatet. Im Einklang mit der Natur sind sie für ihre nachhaltige Ressourcennutzung bekannt, Kontakt zur Aussenwelt haben sie oftmals keinen.
Jetzt gibt es gute Neuigkeiten aus den dichten Wäldern. In einer neuen Studie wird klar: Wo die Urvölker leben, bleibt der Wald lebendig.
Die im Fachmagazin «Communications Earth & Environment» veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass ein intakter Regenwald Menschen vor Seuchen bewahren kann. Das berichtet der «Spiegel».
Krankheiten auf Waldbrände zurückzuführen
Für die Erkenntnisse wertete die Gruppe von Forschern umfassende Daten aus den vergangenen 20 Jahren aus.
Mehr als 28 Millionen Krankheitsfälle aus acht verschiedenen Ländern wurden dabei analysiert. Im Mittelpunkt stand die Häufigkeit von Erkrankungen an Asthma, Malaria oder Herzproblemen in der Amazonas-Region.
Die Ergebnisse zeigen: Rund 80 Prozent der Krankheiten entstehen durch Feinstaub und Rauch nach Waldbränden. Ein Fünftel waren Krankheiten wie Malaria, die von Mücken übertragen und durch die Rodung der Wälder begünstigt werden.
Indigene Völker erhalten die Wälder
Indigene Völker wirken diesen Risiken erfolgreich entgegen. In ihren geschützten Gebieten wächst der Wald dichter, die Artenvielfalt ist grösser — und die Luft sauberer.
Gesunde Regenwälder binden Schadstoffe aus der Luft und verringern Atemwegserkrankungen. Gleichzeitig hemmt eine vielfältige Tierwelt die Verbreitung von Malariamücken.
Doch illegale Brandrodungen gefährden diesen positiven Effekt. Je stärker der Wald zerschnitten wird, desto leichter können Krankheiten von Tieren und Insekten auf den Menschen überspringen.
Wo also indigene Völker leben, scheint der Wald nicht zu verschwinden. Im Gegenteil: Sie erhalten die Wälder, fördern so die Speicherung des Kohlenstoffs und tragen damit massgeblich zur Gesundheit der Menschen bei.