Indonesische Behörden lösen wegen Ölteppich vor Borneo Notstand aus
Wegen eines riesigen Ölteppichs drohen vor der Ostküste der Insel Borneo schwere Umweltschäden. Unklar ist bislang noch, wie der Ölteppich zustandekam.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor der indonesischen Küste Borneos schwimmt ein riesiger Ölteppich.
- Die Behörden haben deshalb den Notstand ausgerufen.
- Umweltschützer machen den Staatskonzern Pertamina für die immense Umweltverschmutzung verantwortlich.
- Borneos sensibles Ökossystem ist seit langem Opfer von den Abholzungen und Verschmutzungen des Menschen.
Mit einem Grossaufgebot von mehreren Hundert Hilfskräften versuchen indonesische Behörden am Mittwoch, eine weitere Ausbreitung des riesigen Ölteppichs im Meer vor Borneo zu verhindern. Insgesamt ist vor der Hafenstadt Balikpapan, die zu Indonesien gehört, ein Gebiet von mehr als zwölf Quadratkilometern betroffen. Über dem Wasser stand eine riesige schwarze Rauchwolke. Bei Bränden starben seit dem Wochenende mindestens fünf Menschen.
Unklar ist bislang noch, wie der Ölteppich zustandekam. Umweltschützer machen den indonesischen Staatskonzern Pertamina verantwortlich, der in der Bucht von Balikpapan eine grosse Raffinerie betreibt. Sie vermuten, dass die riesigen Mengen Öl durch ein Loch in einer Pipeline seit dem Wochenende ins Meer gelangt sind. Die Behörden verweisen hingegen darauf, dass die Ermittlungen zur Unglücksursache noch laufen. Pertamina wies die Vorwürfe zurück.
Another spill. Balikpapan declares emergency status after oil spill - "the bay is now like a gas station" https://t.co/rErwKXJ48d
— Mike Hudema (@MikeHudema) April 2, 2018
It's not a question of if there will be an oil spill, but when.#cdnpoli #bcpoli #NoKXL #StopKM #WaterIsLife pic.twitter.com/AHxfOeHsxG
Wegen des Ölteppichs riefen die Behörden den Notstand aus. Bei den Toten handelt es sich um Fischer, die durch Brände ums Leben kamen, die vermutlich durch das Öl ausgelöst wurden. Zudem klagen viele Leute in der Gegend über Atemnot und Übelkeit. Die Umweltschutzorganisation Walhi verlangte von den Behörden, die Ergebnisse ihrer Ermittlungen zu veröffentlichen. Inzwischen seien Ölspuren auch schon in 80 Kilometern Entfernung entdeckt worden.