Indische Polizei sucht fieberhaft nach vermisstem «Kaffee-König»

Keystone-SDA
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Indien,

V.G. Siddhartha ist Milliardär, ist gut in der Politik und Wirtschaft vernetzt und leidet an Depressionen. Nun wird Indiens «Kaffee-König» vermisst.

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Der indische «Kaffee-König» V.G. Siddhartha - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der indische Kaffee-Unternehmer V.G. Siddhartha wird seit Montag vermisst.
  • Der Milliardär gehört zu den am besten vernetzten Wirtschaftsvertretern des Landes.
  • Medien zufolge soll er vor seinem Verschwinden ein mysteriöses Schreiben verfasst haben.

Mit einem Grossaufgebot hat die indische Polizei am Dienstag nach einem der reichsten Männer des Landes, dem Kaffeemagnaten V.G. Siddhartha, gesucht. Er war zuletzt am Montagabend auf einer Brücke im südindischen Bundesstaat Karnataka gesehen worden.

Als er nicht nach Hause zurückkehrte, alarmierte sein Fahrer die Polizei. Diese schloss einen Suizid des Besitzers der indischen Kaffeehauskette Café Coffee Day nicht aus.

Siddharta leidet an Depressionen

Polizeitaucher und zivile Helfer suchten den Nethravathi-Fluss nahe der Stadt Mangaluru nach dem Vermissten ab. Zahlreiche hochrangige Politiker des Bundesstaats besuchten unterdessen Siddharthas Familie.

Der etwa 60-jährige Milliardär ist mit der Tochter eines früheren indischen Aussenministers verheiratet. Er gehört zu den am besten vernetzten Wirtschaftsvertretern des Landes. Seine Familie ist seit mehr als 130 Jahren im Kaffeegeschäft.

Indischen Medienberichten zufolge litt Siddhartha seit Steuerrazzien in mehreren Büros seines Kaffee-Imperiums vor zwei Jahren an Depressionen. Demnach war er in Gesprächen mit dem US-Konzern Coca-Cola über einen Verkauf eines Grossteils des Unternehmens.

Mysteriöses Schreiben

Laut den Medien schickte Siddhartha am Montag ein Schreiben an die Aktionäre seiner Kette. In diesem entschuldigte er sich dafür, «alle Menschen zu enttäuschen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben».

Er habe lange Zeit gekämpft. Aber er habe den Druck seiner Investment-Partner nicht mehr ausgehalten. Dieser habe ihn gezwungen, dass er die Anteile des Investment-Partners zurückkaufen solle.

Nach Polizeiangaben hatte Siddhartha seinen Fahrer angewiesen, ihn an der Brücke aussteigen zu lassen. Seitdem ist er verschwunden.

An der Börse von Mumbai brach der Aktienkurs von Café Coffee Day nach Bekanntwerden von Siddharthas Verschwinden am Dienstag ein. Siddhartha gründete die Kette im Jahr 1996. Inzwischen hat sie weltweit 1700 Filialen - die meisten davon in Indien. Der mächtige US-Konkurrent Starbucks konnte bisher nur etwas mehr 150 Filialen in Indien eröffnen.

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