Indische Feuerwehrleute nach Brand als Helden gefeiert
Nach der Rettung von 27 Menschen aus einer brennenden Fabrik in Neu Delhi werden zwei indische Feuerwehrmänner als Helden gefeiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Männer retteten 27 Menschen aus Flammen in Fabrik in Neu Delhi.
Wenn die Feuerwehr besser informiert gewesen wäre, «hätten wir mehr Leben retten können», sagte der Feuerwehrmann Rajesh Shukla, der bei dem verheerenden Brand am Sonntag mit 43 Toten elf Menschen gerettet hatte, der Zeitung «Times of India» vom Montag.
Er sei geschockt gewesen, dass so viele Menschen in dem Gebäude gewesen seien, sagte Shukla. Zunächst sei von drei bis vier Menschen die Rede gewesen. Als er am Unglücksort angekommen sei, habe er aber mindestens 30 Menschen in einem Raum im dritten Stockwerk entdeckt. Einige von ihnen seien bereits tot gewesen. Shukla selbst hatte sich bei dem Rettungseinsatz ebenfalls verletzt.
Ein zweiter Feuerwehrmann, Ashish Malik, rettete insgesamt 16 Menschen aus dem Feuerinferno. Die Einsatzkräfte hätten ein «enormes Risiko» auf sich genommen, als sie Menschen über die einzige Treppe des Gebäudes ins Freie getragen hätten, sagte Malik.
Das Feuer war nach Angaben von Augenzeugen am Sonntagmorgen aus zunächst ungeklärter Ursache in einem vierstöckigen Fabrikgebäude ausgebrochen, in dem Schulranzen, Taschen und Verpackungen produziert wurden. Die meisten Opfer waren nach Angaben ihrer Familien Arbeitsmigranten, die aus Geldmangel in dem Gebäude schliefen. Sie wurden im Schlaf überrascht und konnten nicht mehr rechtzeitig fliehen, da es offenbar keine Notausgänge gab.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatte das Management die behördlichen Brandschutzauflagen in den illegal betriebenen Fabrikeinheiten ignoriert. Die Polizei nahm am Sonntag sowohl den Besitzer des Gebäudes als auch den Fabrikmanager fest.
Neu Delhi ist bekannt für seine chaotische Stadtplanung. Viele Gebäude entstehen ohne Rücksicht auf Bau- und Sicherheitsauflagen der Behörden, Kontrollen sind selten. Immer wieder kommt es zu schweren Bränden - insbesondere in Betrieben in dichtbesiedelten und maroden Stadtvierteln, wo Bauland billig ist.