Indien: Muslim wegen angeblichen Schmuggels von Kühen getötet
Ein Muslim ist in einem indischen Dorf von einem Mob zu Tode geprügelt worden, weil er heilige Kühe angeblich zu einem Schlachter schmuggeln wollte.

Das Wichtigste in Kürze
- Dorfbewohner griffen zwei Männer an, die scheinbar Kühe zum Schlachter führten.
- Einer verstarb auf dem Weg ins Spital.
Wie die Polizei am Samstag mitteilte, hätten zwei Muslime am Freitagabend in einem indischen Dorf mehrere Kühe vor sich her getrieben, als Dorfbewohner über sie herfielen. Einer der Männer konnte der aufgebrachten Menge entfliehen, der andere wurde vom derart verprügelt, dass er auf dem Weg ins Spital verstarb.
«Es ist nicht klar, ob sie Kuh-Schmuggler waren», sagte ein Polizist. Vier oder fünf Angreifer seien identifiziert, aber noch nicht gefasst worden. Ein Vorsteher der muslimischen Gemeinde, zu der die beiden gehören bekräftigt, dass die beiden Männer mit den Tieren auf dem Heimweg in ihr Dorf gewesen seien und die Kühe nicht zum Schlachten führen wollten.
Schlachten der heiligen Kühe ist verboten
Kühe gelten der hinduistischen Mehrheit in Indien als heilig. Das Schlachten der Tiere ist in mehreren Bundesstaaten untersagt, unter anderem in Rajasthan, wo der Vorfall geschah.
Es kommt immer wieder vor, dass selbst ernannte Beschützer von Kühen in Indien Menschen angreifen. Die Opfer sind meist Muslime oder Dalits - die früher «Unberührbare» genannten Angehörigen der untersten Schicht im Kastensystem. Die Vorfälle mehren sich, seitdem die hindu-nationalistische Partei BJP im Jahr 2014 an die Regierung kam.