In Ecuador spitzen sich Proteste gegen steigende Spritpreise zu
Aufgrund der steigenden Treibstoffpreise halten die Proteste in Ecuador an. Die Regierung hat für 60 Tage den Ausnahmezustand verhängt.

Das Wichtigste in Kürze
- In Ecuador spitzen sich die Proteste gegen die steigenden Treibstoffpreise zu.
- Nun hat die Regierung für 60 Tage den Ausnahmezustand ausgerufen.
Die Proteste gegen die Erhöhung der Spritpreise in Ecuador spitzen sich zu. Dies mit anhaltenden Strassenblockaden, Zusammenstössen mit Sicherheitskräften und Plünderungen.

Die Regierung von Ecuador äusserte sich am Montag besorgt über den «unkontrollierten» Protest. «Eine Sache ist, zu protestieren, sich zu beschweren oder zu marschieren. Eine ganz andere sind die anarchischen und kriminellen Ereignisse, die wir beobachten können», sagte ein Regierungssprecher. Die Regierung werde mit Polizei und Militär ein Chaos verhindern.

In der Provinz Cotopaxi, im Zentrum Ecuadors, wurden eine Milchfabrik und Blumenfarmen geplündert. Rund 50 Militärs und Polizisten wurden von indigenen Gruppen in der Nachbarprovinz Chimborazo festgehalten, wie die Zeitung «El Comercio» berichtete. Demonstranten besetzten den Regierungssitz in der Provinz Bolívar.
20'000 Teilnehmer in Hauptstadt von Ecuador
Die Konföderation der Indigenen Völker (CONAIE) hat zu einem massiven Marsch nach Quito aufgerufen. Über 20'000 Teilnehmer sollen an der an der Demonstration teilnehmen. Diese soll am Dienstag die ecuadorianische Hauptstadt erreichen, wie der CONAIE-Vorsitzende Jaime Vargas erklärte.
Nach Angaben der Innenministerin María Paula Romo wurden seit Beginn der Proteste 477 Menschen festgenommen. Die Regierung hat für 60 Tage den Ausnahmezustand verhängt.
Wegen der Proteste hatte Präsident Lenín Moreno einen für den 8. bis 10. Oktober geplanten Deutschlandbesuch abgesagt.
Die Treibstoffpreise sind durch die Streichung von Regierungssubventionen stark angestiegen. Die Massnahme ist Teil von Strukturreformen. Zu deren Umsetzung sich die Regierung verpflichtet. Im Gegenzug für einen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) von 4,2 Milliarden Dollar.