In der Provinz Herat in Afghanistan wurden am vergangenen Mittwoch bei einem Luftangriff mehrere Menschen getötet. Der US-Sondergesandte verurteilt den Angriff.
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Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, spricht während einer Pressekonferenz (Archivbild). - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Luftangriff in der Provinz Herat wurden mehrere Zivilisten und Taliban getötet.
  • Die Opfer hatten einen frisch aus der Haft entlassenen Talibananführer begrüssen wollen.

Der US-Sondergesandte für Aussöhnung, Zalmay Khalilzad, in Afghanistan hat einen Angriff der afghanischen Luftwaffe mit zivilen Opfern verurteilt.

«In Herat deuten Fotos und Augenzeugenberichte darauf hin, dass Zivilisten, darunter auch Kinder, zu den Opfern eines afghanischen Luftangriffs gehören.» Das schrieb Zalmay Khalilzad in der Nacht zum Donnerstag auf Twitter. Khalilzad, der auch das USA-Taliban-Abkommen Ende Februar aushandelte, beklagte erneut das hohe Gewaltniveau in dem vom Konflikt erschütterten Land.

Tote bei Luftangriff in Afghanistan

Am Mittwoch wurden bei einem Luftangriff in der Provinz Herat mehrere Zivilisten und Taliban getötet. Diese haben einen frisch aus der Haft entlassenen Taliban-Anführer begrüsst. In dem Bezirk unter Taliban-Kontrolle starben nach Angaben von Provinzpolitikern mindestens acht Menschen. Ein Kind soll auf dem Weg in einem Auto durch eine Sprengfalle getötet worden sein.

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Die Hauptstadt Kabul wird nicht mehr von der Regierung in Afghanistan kontrolliert. (Archivbild) - dpa

Dutzende Todesopfer, wie einige afghanische Medien berichteten, bestätigten sich zunächst nicht. Die unabhängige Menschenrechtskommission Afghanistans sprach von «beunruhigenden Berichten».

Ende des Taliban-Konflikts in Afghanistan?

Seit Wochen drängen die afghanische Regierung und internationale Akteure auf einen Beginn der geplanten innerafghanischen Friedensgespräche. Sie wollen den Konflikt mit den Taliban beenden.

Die USA hatten mit den Taliban am 29. Februar in Doha (Katar) ein Abkommen unterzeichnet. Es sieht einen Abzug der internationalen Truppen sowie einen Gefangenenaustausch als vertrauensbildende Massnahme vor. Sie sollen den Weg für innerafghanische Friedensgespräche bereiten.

Die Regierung in Kabul war nicht daran beteiligt worden, weil die Taliban direkte Gespräche mit ihr bisher abgelehnt hatten.

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